Das Vaterunser – Ein Gebet fürs Leben

Ein Mann steht freudig mit ausgestreckten Armen auf einem sonnenbeschienenen Feld, während um ihn herum sanft der Regen fällt.

Matthäus 6,9-13

Darum sollt ihr so beten:
Unser Vater im Himmel!
Dein Name werde geheiligt.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Millionen Menschen beten täglich das Vaterunser. Von allen Enden der Erde steigt dieses Gebet zum Himmel auf. Was macht das Vaterunser so besonders? Wie wurde es zum bekanntesten Gebet der Christenheit?

Lass alles, was du bis jetzt über das Vaterunser gedacht hast, hinter dir und entdecke es neu. Du wirst staunen, wie kraftvoll diese überlieferten Worte auch in deinem Leben sein können!

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Sehnsucht

Jesus betet

Das Gebet Jesu faszinierte alle.

Um den Ursprung des Vaterunsers zu verstehen, müssen wir uns in die Zeit zurückversetzen, als Jesus Christus mit seinen Schülern (Jüngern) im heutigen Israel unterwegs war. Die Jünger sahen oft, wie Jesus betete, manchmal sogar eine ganze Nacht lang (Lukas 6,12).

Seine Worte waren einzigartig und berührend (Johannes 6,68.69). Im Vergleich dazu wirkten ihre eigenen Gebete trocken und halbherzig, als ob sie nur bis zur Zimmerdecke reichten. Diese Erfahrung weckte in ihnen eine tiefe Sehnsucht: Können wir auch so beten lernen wie Jesus?

Das Mustergebet

Vorurteil

Das Vaterunser hat einen schlechten Ruf.

Das Vaterunser ist Jesu Antwort auf die Bitte seiner Jünger: „Herr, lehre uns beten” (Lukas 11,1).

Moment mal, fragst du dich vielleicht: Wie soll ein vorgegebenes Gebet das Gespräch der Jünger mit Gott lebendiger machen können? Ist nicht das Vaterunser das langweiligste und abgedroschenste Gebet überhaupt? „1000-mal zitiert, 1000-mal nichts passiert!?“

Viele Menschen beten das Vaterunser, ohne den tiefen Segen zu erfahren, der darin verborgen ist. Es wird oft nur gedankenlos heruntergeleiert. Oder noch schlimmer: man betet es als Strafgebet, um Sünden abzubüßen! Dabei geschieht Sündenvergebung doch ganz anders!

Ich lade dich ein, genauer hinzusehen und mit mir das Gebet langsam und in die Tiefe zu lesen. Dieses Gebet bietet so viel mehr, als es auf den ersten Blick erscheint!

Das Vaterunser Schritt für Schritt

Das Vaterunser gibt in jedem seiner Teile praktische Anleitungen für ein gelungenes Leben mit Gott. Du musst die einzelnen Abschnitte nicht wortwörtlich nachbeten, sondern kannst sie auch auf dein Leben anpassen. Dafür gibt es hier Gebetsvorschläge zur persönlichen „Erweiterung” und Aktualisierung des Vaterunsers.

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Inhaltsverzeichnis

Unser Vater …

Der Anfang des Gebets sagt etwas Entscheidendes: Gott ist nicht einfach irgendein Gott für mich, sondern mein himmlischer Vater. Ich bin sein Kind.

Ich weiß nicht, was du für Assoziationen beim Wort Vater hast. Vielleicht sind sie sehr negativ – das ist schade. Aber selbst wenn wir von unseren Vätern enttäuscht wurden, haben wir doch oft irgendwo noch dieses Ideal im Herzen, wie es eigentlich sein sollte. Und genau so ist der Gott, den Jesus beschreibt! Wie ein fürsorglicher und liebevoller Vater liebt er mich! Ich kann mich in seine Arme fallen lassen und bin bei ihm geborgen.

Ein Gebet zu meinem Vater klingt anders als zu meinem Richter, Schöpfer oder dem Allmächtigen, auch wenn das alles berechtigte Titel Gottes sind. Es drückt eine besondere Nähe aus. Unser himmlischer Vater hat für uns nur das Beste im Sinn.

Zudem ist Gott nicht nur „mein” Vater im Himmel, sondern „unser Vater”. Ich gehöre zu einer großen Familie von Gottes Kindern. Das weitet mir den Blick, nicht nur mich und meine Sorgen, meine Bedürfnisse und Anliegen zu sehen, sondern auch meine Mitmenschen zu sehen. Es ist eine Einladung, mir zu überlegen, wie ihnen die Kraft, die ich durch das Gespräch mit Gott bekomme, auch zugutekommen kann.

Gebetsvorschlag: Danke, lieber Gott, dass du unser und mein liebender Vater bist und ich dein Kind sein darf! Das ist ein großes Privileg. Ich fühle mich bei dir geborgen, weil ich weiß, dass du mich liebst.

… im Himmel

Gott ist „im Himmel”. Das bedeutet, dass er über allem steht. Ich bin auf der Erde, aber ich rede mit jemandem, der viel mehr sieht als ich. Ich komme zu meinem Vater, der so viel größer und stärker ist als ich und so viel mehr und weitersieht, ja der alles sieht und alles weiß und mich durch und durch kennt und trotzdem liebt.

Ich erinnere mich daran, dass mein himmlischer Vater allmächtig ist. Ich kann mich auf ihn verlassen. Wenn mein Gebet mich mit dem Himmel verbindet, dann darf ich dadurch einen neuen Blick auf mich, meine Anliegen und die Menschen um mich herum bekommen.

Gebetsvorschlag: Danke, dass du meinen Blick weitest, dass ich Abstand bekommen darf von dem, was mich auf dieser Erde plagt. Danke, dass du mir auch einen neuen Blick auf die Menschen gibst.

Dein Name …

Gottes Name ist immer wieder mal ein großes Thema in der Bibel. Ganz zu Anfang haben die Menschen IHN wohl „Elohim“ genannt („Gott“), aber man findet auch Beschreibungen wie „der Herr“, „der Gott des Himmels“, „der Allmächtige“, „der Höchste“, „der Herr der Heerschaaren“.

Der häufigste Gottesname der Bibel ist sehr spannend: „Jahwe“. Mit diesem Namen hat Gott sich zuerst Mose offenbart. Im Hebräischen hat dieser Gottesname vier Buchstaben: JHWH. In deutschen Bibeln wird er meist mit „der HERR“ übersetzt (mit Großbuchstaben). Das liegt daran, dass der Gottesname von den Juden als so heilig betrachtet wurde, dass man nicht wagte, ihn auszusprechen, sondern stattdessen lieber „Adonai“ (also „Herr“) gesagt hat.

Hinter den Buchstaben JHWH steckt eine Abwandlung des Verbs „Sein“, die man ungefähr so wiedergeben könnte: „ich bin, der ich bin“ (oder: „ich werde sein, der ich sein werde“). Dies ist der Beziehungs-Name Gottes. Er drückt einerseits aus, dass Gott der „ewig Seiende ist“, der keinen Anfang und kein Ende hat. Aber es geht noch um mehr. Er sagt damit „Ich bin immer für euch da“.

Der Name Gottes sagt mir: „Ich bin. Und ich bin für dich da.”

Gebetsvorschlag: Es ist so schön zu wissen, dass du immer da bist, lieber Gott. Du bist ewig. Aber du bist auch immer für mich da. Danke!

… werde geheiligt.

„Heilig” – was heißt das eigentlich? Dieses Wort wird nicht nur in der Kirche verwendet. Hast du schon mal jemand sagen hören: „Mein … ist mir heilig?” Damit wird ausgedrückt: Das ist mir wichtig, das lasse ich mir nicht nehmen, das ist für mich ganz besonders!

Weil Gott so besonders, so anders ist, ist er heilig. Und alles, was mit Gott verbunden ist, ist heilig. „Heilig zu leben”, bedeutet, sich ganz nach Gottes Prinzipien auszurichten. An meinem Leben wird schließlich sichtbar, ob ich wirklich mit Gott verbunden bin (Johannes 13,35).

Wenn wir einen bestimmten Familiennamen tragen, weiß jeder, zu wem wir gehören. Das bringt auch eine Verantwortung mit sich, diesen guten Namen nicht zu beschädigen. Als Christen tragen wir auch Gottes Familiennamen.

Leider wurde „Gottes Name” oft für große Verbrechen missbraucht, wie die Kreuzzüge oder die Inquisition. Das ist genau das Gegenteil von „dein Name werde geheiligt”. Gottes Name wird entwertet, wenn ich ihn für meine Gier oder Machtinteressen nutze.

In den Zehn Geboten steht, dass man Gottes Namen nicht missbrauchen soll (2. Mose 20,7). Das Vaterunser lädt mich ein, Gottes Namen mit Ehre auszusprechen und ihm durch mein Leben Ehre zu bereiten. Das tue ich zum Beispiel, wenn ich anderen mit Liebe begegne, sie ermutige, ihnen helfe oder wenn ich ehrlich und verlässlich bin.

Gebetsvorschlag: Ich möchte deinen Namen heiligen, denn du bist heilig, gerecht und vollkommen. Ich nehme dich ernst. Ich wünsche mir von Herzen, dass mein Leben dir Ehre bereitet und Menschen auf dich hinweist. Bitte hilf mir dabei!

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Dein Reich komme.

„Dein Reich komme” ist die Bitte darum, dass Gottes Herrschaft sich verwirklicht.

Gottes Reich ist einerseits etwas Zukünftiges. Es heißt deshalb: „Dein Reich KOMME”. Die Bibel beschreibt, dass Jesus wiederkommen wird, um dieses Reich aufzurichten (Johannes 14,1-3). Dann wird es Gerechtigkeit und kein Leid mehr geben.

Andererseits beginnt das Reich Gottes schon JETZT. Jesus sagte: „Das Reich Gottes ist mitten unter euch” (Lukas 17,21). Wo Jesus in unseren Herzen lebt und wir mit ihm verbunden sind, breitet sich Gottes Herrschaft bereits aus. Da gibt es Frieden und Versöhnung. Das Reich Gottes ist nämlich kein geografisches Gebiet, sondern die Herrschaft Gottes in dieser Welt.

Gebetsvorschlag: Ich wünsche mir, dass du immer mehr Raum in meinem Leben und auf der Welt bekommst. Es gibt so viele Probleme (z. B. …). Bitte gebrauche mich, damit ich ein Segen in meinem Umfeld sein kann und dein Reich sich ausbreitet. Danke, dass ich mich auf dein zukünftiges Reich freuen kann.

Dein Wille geschehe …

Manchmal ist es schwer, die Worte „Dein Wille geschehe“ auszusprechen. Ich möchte doch selbst alles unter Kontrolle haben. Wie oft denke ich in Wahrheit: „Mein Wille geschehe”! Wie oft komme ich im Gebet zu Gott mit sehr klaren Vorstellungen, was geschehen soll. Gott darf gerne meine Pläne gerne noch „absegnen“, aber sie ihm zu unterstellen, das ist herausfordernd!

Mit dieser Bitte erkenne ich jedoch an, dass Gott als mein Vater im Himmel den Überblick hat. Er weiß, was am besten ist. Ich ordne meinen Willen freiwillig und gerne seinem Willen unter. Noch besser: Ich möchte Gottes Prinzipien und Pläne so gut kennenlernen, dass ich ohnehin das will, was er auch will!

Gebetsvorschlag: Heute möchte ich mich bewusst nach dir ausrichten. Es soll nicht nach mir, sondern nach dir gehen. Bitte hilf mir, deinen Willen für mein Leben zu erkennen. Ich brauche das gerade besonders in dieser Situation: (…).

… wie im Himmel so auf Erden.

Wenn Gottes Wille geschieht, kommt etwas Himmel auf die Erde. Der Himmel steht für Gottes Gegenwart. Dort herrschen selbstlose Liebe, ungetrübte Freude, Hoffnung, Schönheit und Frieden.

Gott möchte, dass sich diese Atmosphäre auch in meinem Umfeld ausbreitet. Dass immer mehr Menschen hier ihn so anbeten, wie er in seiner Gegenwart im Himmel angebetet wird. Dass immer mehr Menschen ihn lieben.

Was kann ich dazu beitragen, dass Menschen auch schon im Hier und Jetzt Dinge erfahren, die ein Vorgeschmack auf den Himmel sind?

Gebetsvorschlag: Danke, dass du zu uns auf die Erde gekommen bist, damit wir ein Stück vom Himmel erfahren. Wo dein Wille geschieht – wo du bist -, kehren die Liebe und der Frieden des Himmels ein. Lass mich das erfahren und weitergeben!

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Unser tägliches Brot gib uns heute.

Isst du täglich Brot? Vielleicht nicht. Dennoch kennen wir Begriffe wie „Broterwerb” oder „sein täglich Brot verdienen”. Das Brot steht für unsere grundlegenden materiellen Bedürfnisse wie Essen, Trinken, Kleidung und Wohnen. Oft denke ich, dass ich allein für diese Bedürfnisse sorgen muss. Das Vaterunser rückt wieder in den Blick, dass ich Gott alles in meinem Leben zu verdanken habe. Außerdem sehe ich hier, dass ich Gott auch um ganz konkrete, alltägliche Dinge bitten kann.

Materielle Nahrung ist jedoch nicht alles. Jesus sagte einmal: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern auch von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes kommt” (Matthäus 4,4). Ich brauche auch geistliche (spirituelle) Nahrung, um gesund und glücklich zu sein. (Mehr darüber, wie dein Glaube stärker werden kann, erfährst du im Artikel Wie kann ich im Glauben wachsen?).

Gebetsvorschlag: Danke, Herr, dass ich keinen Hunger leiden muss, sondern täglich genug zu essen habe. Du siehst aber auch, wo ich Mangel verspüre oder Sorgen habe (z. B. …). Bitte hilf mir, Tag für Tag zufrieden und dankbar zu sein.

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Vergib uns unsere Schuld, …

Immer wieder mache ich Fehler. Ich verletze andere Menschen durch unbedachte Worte, verliere die Geduld, bin gierig statt großzügig… Die Liste wäre lang. Jeden Tag sammelt sich in meinem Leben ein gewisses Maß an „Müll“ an. Manches belastet mich, manches ist mir vielleicht nicht einmal bewusst. In der Bibel wird das „Sünde“ genannt.

Seitdem die Menschheit sich von Gott losgesagt hat, ist bei uns „der Wurm drin“. Wir haben einen Hang dazu, immer wieder gegen Gottes Gebote der Liebe zu verstoßen und stattdessen primär an uns selbst zu denken. Aber es gibt Hoffnung!

Im Zentrum des christlichen Glaubens steht die Vergebung. Christen glauben, dass Jesus am Kreuz für unsere Sünden gestorben ist und stellvertretend unsere Schuld auf sich genommen hat. (Lies hier: Warum musste Jesus sterben?). Wir dürfen einen Neuanfang erleben und befreit aufatmen!

Das Vaterunser lädt mich ein, meine eigene Schuld zu reflektieren und Gott zu bekennen. Dabei ist es gut, auch möglichst konkret zu werden.

Gebetsvorschlag: Bitte vergib mir, dass ich (…). Das war nicht richtig. Ich bin dankbar, dass du mich trotzdem liebst, auch wenn ich immer wieder versage. Du hast dafür einen hohen Preis bezahlt. Das zeigt mir, wie wertvoll ich für dich bin.

… wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Das Bewusstsein, dass mir meine Schuld vergeben wird, obwohl ich es gar nicht verdient habe, hilft mir, auch mit anderen gnädiger zu sein. Bei kleinen Konflikten fällt mir das leicht, aber wenn mir jemand schweres Unrecht getan hat?

Wir dürfen nicht vergessen: Vergebung bedeutet nicht, dass ich sage „Schwamm drüber“ oder „es war ja nichts“. Vergebung spricht den anderen nicht frei von seiner Verantwortung. Es bedeutet aber, dass ich meinen Groll ablege. Ich überlasse es Gott, Gerechtigkeit herzustellen und lasse los. Damit befreie ich mich vor allem selbst aus dem Gefängnis der Bitterkeit.

Gleichzeitig kann diese Vergebung auch zu Versöhnung und einem Neuanfang führen. Sie ist entscheidend für gesunde Beziehungen.

Gebetsvorschlag: Herr, du siehst auch, dass meine Beziehung zu (…) belastet ist. Bitte hilf mir, loszulassen und zu vergeben, damit ich frei von Groll und Bitterkeit leben kann. Danke, dass du mir die Kraft dazu schenkst.

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Und führe uns nicht in Versuchung, …

Versuchungen werden in der Werbung oft als harmlos und verlockend dargestellt („Die zarteste Versuchung, seit es Schokolade gibt“). Jeder tut es, es kann ja nicht so schlimm sein…

Dabei steht oft sehr viel auf dem Spiel: Ein Seitensprung kann meine Partnerschaft zerbrechen lassen. Meine Gier kann mich meinen Job kosten oder mich ins Gefängnis bringen… Meistens sehe ich nur, was mir die Verlockung bietet, aber nicht, wie hoch der Preis ist!

Führt Gott mich in Versuchung? Legt er mir etwas Böses vor, damit ich darauf reinfalle und er es mir dann vorwerfen kann? Nein! Die Bibel sagt an anderer Stelle, dass es nie Gott ist, der mich in Versuchung bringt, sondern meine eigene Gier, mein Neid, mein Egoismus usw. (Jakobus 1,13.14). Der Gegenspieler Gottes macht sich unsere Schwächen zunutze und versucht, Menschen vom rechten Weg abzubringen.

Diese Bitte im Vaterunser kann also leicht missverstanden werden. Deshalb schlagen manche auch andere Übersetzungen vor, eher im Sinne von: „Lass uns nicht in Versuchung fallen“ oder „bewahre uns in der Versuchung, (sodass wir nicht darin fallen).“ Egal, was uns verunsichert, wir dürfen Gott immer um Hilfe anrufen!

Gebetsvorschlag: Lieber Vater, das Leben auf dieser Welt ist manchmal schwer. Es gibt so viele Ablenkungen von dir, so viele Irrwege. Besonders (…) stellt für mich momentan eine Versuchung dar. Wie soll ich mich verhalten? Bitte stärke mich und hilf mir, dir treu zu bleiben.

… sondern erlöse uns von dem Bösen.

Gott hat immer das letzte Wort. „Endlich!“ Dieses Wort werden wir auf den Lippen haben, wenn einmal alles Böse aufhört und Gott die Welt so gestaltet, wie er es von Anfang an geplant hatte.

Auch wenn wir uns bemühen sollen, diese Welt zu einem besseren Ort zu machen und unser Leben gut zu gestalten, braucht es Erlösung. Es braucht das Eingreifen Gottes. Wir brauchen Hilfe von außen. Das mache ich mir am Ende des Vaterunsers wieder bewusst.

Das Leid und das Böse werden ein Ende haben, auch jede Versuchung, die mich jetzt noch plagt. Am Ende steht der Sieg.

Gebetsvorschlag: Danke, dass du uns von dem Bösen erlösen wirst, auch wenn es auf dieser Erde noch präsent ist. Diese Hoffnung möchte ich gerne weitergeben.

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Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Mit diesem Schlusssatz des Gebets betone ich, dass all diese Eigenschaften Gottes für immer Bestand haben und dass er alle Macht hat.

Das Wort „Amen” ist bekannt als Schlusswort eines Gebets. Dabei wissen viele Menschen gar nicht, was es eigentlich bedeutet. „Amen” heißt „so sei es” oder „es ist wahr”. Es ist ein Ausdruck unseres Vertrauens zu Gott und unseres Glaubens an das, was wir gebetet haben.

Gebetsvorschlag: Ich möchte mir immer vor Augen halten, wie groß du bist. Dir ist alle Macht gegeben, nichts ist dir unmöglich. Du bist herrlich, weise und schön. Lass mich das immer mehr erkennen. Ja, so sei es! Danke, lieber Gott!

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Fazit

Das Vaterunser ist alles andere als eine abgedroschene Formel zum Herunterleiern. Es gibt mir eine Struktur, die ich nachsprechen oder mit eigenen Gedanken füllen kann. Die einzelnen Teile enthalten wertvolle Impulse, wie ich mit Gott leben kann.

Wenn du das Vaterunser betest, kannst du dich mit deinem himmlischen Vater verbinden und ihm vertrauensvoll begegnen.

Persönliche Anwendung

  1. Du kannst dieses Gebet immer und überall sprechen. Eine bestimmte Tageszeit bzw. ein Besuch in der Kirche sind dafür nicht nötig.
  2. Setze dich mit der Bedeutung der einzelnen Teile dieses Gebets auseinander! Dadurch wird dein Beten reicher und tiefer. So erlebst du den Segen, der auf diesem Gebet liegt.
  3. Personalisiere das Gebet! Passe die Bitten an deine eigenen Bedürfnisse und die deiner Familie oder Freunde an.
  4. Bete das Gebet von Herzen, nicht nur mit den Lippen! So erlebst du eine erfüllende Beziehung mit Gott. Beten ist die persönliche Begegnung mit dem großen und liebevollen Gott.

Das Vaterunser – mein Gebet fürs Leben

Gib dem Vaterunser einen festen Platz in deinem Leben. Mach es zu deinem Gebet. Du kannst heute damit beginnen. Gott wartet darauf, dass du dich ihm öffnest. Er selbst ruft uns in seinem Wort, der Bibel, zu: „Wer Durst hat, der komme! Wer will, der trinke vom Wasser des Lebens; er bekommt es umsonst.” (Offenbarung 22, 17b · NGÜ). Das Wasser des Lebens, seine Liebe und Annahme, will er auch dir schenken. Sag Ja zu ihm, und erfahre seine Begleitung in deinem Leben!

Übrigens …

Wir bieten einen kostenlosen Online-Kurs zum Vaterunser, der dich durch die verschiedenen Abschnitte dieses Gebets führt. Dabei werden wertvolle Impulse zum persönlichen, vertrauensvollen Beten vermittelt. Der Bezug zum täglichen Leben bildet einen Schwerpunkt dieses Kurses. Hier kannst du dich anmelden.

Vertonungen

Es gibt unzählige Vertonungen des Vaterunsers, die dazu einladen, sich darin zu vertiefen. Vielleicht spricht auch dich eine davon besonders an:

Christoph Zehender: „Bist zu uns wie ein Vater“

 

Kurt Mikula: „Vater Unser“ (Kinderchor)

 

Hanne Haller: „Vater Unser“ (Männerquartett)

 

Rudolf Mauersberger: „Vater Unser“

 

Albert Hay Malotte: “The Lord’s Prayer” (mit Andrea Bocelli)

 

Elouisa: “Vater Unser”


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Das Vaterunser

Viele Christen beten das Vaterunser, doch was steckt wirklich darin? Entdecke, wie bereichernd und lebensverändernd dieses Gebet sein kann!

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