Jesus, der Herr der Offenbarung

Offenbarung 1,5-18

Die Offenbarung Jesu Christi schildert nicht nur zukünftige Ereignisse. Sie zeigt uns auch in verschiedenen Bildern, wer und wie Jesus ist.

Vers 5: Jesus ist der „Erstgeborene von den Toten“. Der Begriff “Erstgeborener” (griechisch prototokos) war bei den Israeliten nicht unbedingt eine Bezeichnung für den ersten Sohn, sondern für den Führer der Sippe (Autorität), den Erben (Inhaber aller Rechte und allen Besitzes) und das geistliche Familienoberhaupt (Priester). So waren David (Psalm 89,20-28), Jakob (2. Mose 4,22) und Ephraim (Jeremia 31,9) zwar Erstgeborene, aber nicht die zuerst Geborenen. Auch Jesus Christus ist nicht der erste Geborene, sondern die Autorität, der Führer seines Volkes, der Erbe und Priester. Er ist auch der Herr über die Verstorbenen, weil er den Tod besiegte. Er wird sie wieder zum Leben erwecken.

Vers 7: Jesus ist der Herr, den alle Menschen bei seiner Wiederkunft sehen werden: Die einen sind voller Angst oder trauern über die verpasste Chance, die anderen freuen sich.

Vers 13: Jesus ist der „Menschensohn“, der schon im Buch Daniel von Gott das Reich und die Herrschaft erhält (vgl. Daniel 7,13.14).

Verse 13-15: Jesus ist der Hohepriester, weil er das Priestergewand trägt (vgl. Daniel 10,5.6; 12,1 auch der „Fürst Michael“). Seine Augen sind wie Feuerflammen. Sie durchdringen alles. Seine Füße leuchten wie glühendes Golderz. Seine Herrschaft steht also nicht auf tönernen Füßen wie die menschlichen Reiche, die Daniel in Kapitel 2 beschreibt (Daniel 2,41-44).

Vers 16: Mit seinem Wort richtet Jesus die Welt und schafft Klarheit (Hebräer 4,12; Jesaja 49,2)

Verse 17-18: Jesus trägt die gleichen Titel wie Gott-Vater, weil er sein „Sohn“ ist (vgl. Vers 4 und 8). Er ist, er war und er kommt. Er ist das Alpha und das Omega (der erste und letzte Buchstabe im griechischen Alphabet). Er lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Diese Bezeichnungen umschreiben Jahwe, den hebräischen Namen Gottes („Er ist“ – vgl. 2. Mose 3,13-15). Jesaja erklärt den Ausdruck „Ich bin der Erste und der Letzte“ so: „Es gibt keinen Gott außer ihm“ (Jesaja 44,6). Auf der „Liste der Götter“ steht also am Anfang und am Schluss nur Jahwe. Kein anderer ist Gott. Deshalb findet man ihre Namen nicht auf dieser Liste.

Jesus Christus steht also im Zentrum der Ereignisse, die in der Offenbarung beschrieben werden. Ihm hat Gott die Aufgabe übergeben, die von Sünde und Leid geprägte Weltgeschichte zum Abschluss zu bringen. Er ist der Herr über Leben und Tod. Deshalb braucht sich seine Gemeinde nicht vor den kommenden Ereignissen zu fürchten, denn Christus befindet sich mitten unter den Gemeinden.

Zum Nachdenken

Welche Rolle spielt Jesus in meinem Leben?