Was ist aus christlicher Sicht von Homöopathie zu halten?

Kleine weiße Pillen, die auf einem grünen Blatt vor einem liegenden braunen Glasfläschchen verstreut sind.

Was geschieht bei Homöopathie? Sollen Christen sie praktizieren, auch wenn ihre Wirkung wissenschaftlich nicht belegt ist?

Verdünnung von Wirkstoffen

Pflanzliche Medikamente haben das Image von Naturverbundenheit und Gesundheit. Doch auch sie können Nebenwirkungen haben oder überdosiert werden.

Erst durch Verdünnen sind pflanzliche oder mineralische Wirkstoffe in der Medizin einsetzbar. Sinnvoll ist dabei aber höchstens eine Verdünnung bis etwa D6. Derart verdünnte pflanzliche Wirkstoffe können die Selbstheilungskräfte des Körpers noch fördern.

Fragwürdig ist die Wirkung extremer Verdünnungen in der Homöopathie (Hochpotenzen). Wenn ab der Potenz D25 kein Atom des ursprünglichen Stoffes mehr in der Verdünnung zu finden ist, muss man sich schon fragen: Was wirkt denn da?

Übertragung von Schwingungen

Anhänger der Homöopathie erklären die Wirkung manchmal mit der Übertragung von Schwingungen des Ausgangsstoffes. Diese sollen durch die Verschüttelung auf die Trägerflüssigkeit übertragen und dabei verstärkt werden. Das ist bis jetzt aber wissenschaftlich nicht bewiesen worden.

Psychosomatik

Überzeugungen

Der „Glaube“ an das Medikament oder den erfolgreichen Heilpraktiker kann einen psychosomatisch Erkrankten heilen.

Dass Hochpotenzen bei psychosomatischen Erkrankungen helfen können, ist allerdings schon nachvollziehbar. Tatsächlich kann der „Glaube“ an das Medikament oder den erfolgreichen Heilpraktiker einen psychosomatisch Erkrankten heilen (Placebo-Effekt). Etwa die Hälfte aller Patienten leiden ja unter funktionellen Krankheiten, die mit einer rein schulmedizinischen Behandlung nicht zu lösen sind, weil die Grundprobleme der Patienten dadurch nicht angegangen werden. Diese liegen oft in ihrer Gefühlswelt, ihren Überzeugungen und ihrer Lebenshaltung.

Heilpraktiker können sich mehr Zeit für das Gespräch mit Patienten nehmen als ein Arzt. Das Vertrauen, das hier aufgebaut wird, ist die Basis für die Heilung von psychosomatischen Störungen. Dieses Vertrauen wird oft auf das verschriebene homöopathische Medikament übertragen.

Wer heilt, hat recht?

Manchmal hört man in Bezug auf Heilmethoden, die nicht evidenzbasiert sind: “Wer heilt, hat recht!”, so nach dem Motto: Hauptsache, es wirkt, man muss ja nicht verstehen, wie… Dieser Zugang ist für Christen aber problematisch, schließlich glauben sie nicht nur an Gott und seine Macht, sondern sehen, dass es auch einen Gegenspieler Gottes gibt. Heilungen, die auf esoterische Praktiken, Magie oder Okkultismus zurückgehen, werden von Christen nicht gutgeheißen, auch wenn es sie geben mag.

Gott hat als Schöpfer und Erhalter des Lebens die Macht, Heilungen zu vollbringen. Deshalb ist es legitim, als Christ um Heilung zu beten. Ebenso vernünftig und wichtig ist es aber auch, sinnvolle medizinische Maßnahmen wahrzunehmen. Diese basieren im Idealfall auf Naturgesetzen, die Gott in seine Schöpfung hineingelegt hat. Ihre Wirkungen können wissenschaftlich nachvollzogen werden. Das ist bei der Homöopathie nicht der Fall. Sie gehört in den Bereich der Esoterik und ist oft auch mit anderen esoterischen Praktiken und Vorstellungen verbunden (Pendeln, spirituelle Energien usw.).

Okkulte Beeinflussung?

Bei Einnahme pflanzlicher Heilmittel bestimmter Firmen und auch beim Essen von nach esoterischen Prinzipien angebautem Getreide muss man nicht unbedingt eine okkulte Beeinflussung befürchten, wie dies manche Christen tun. Es gilt hier der gleiche Grundsatz wie bei der neutestamentlichen Diskussion um das Götzenopferfleisch (Fleisch, das in einem heidnischen Tempel geopfert wurde und später am Markt verkauft wurde, siehe 1. Korinther 8): Glaube ich an eine okkulte Beeinflussung, sollte ich die Finger davonlassen. Ich brauche mich als Christ andererseits aber auch nicht von diffusen Ängsten bestimmen zu lassen und hinter jedem Produkt einen okkulten Einfluss auf mich vermuten.

Im Glauben darf ich annehmen, dass ich unter dem Schutz des Allmächtigen stehe, solange ich mich nicht absichtlich und leichtsinnig mit dem Okkulten einlasse. Hier ist die freie Gewissensentscheidung des Einzelnen gefragt. Gleichzeitig ist natürlich auch die Frage berechtigt, ob man mit seinem Kauf Firmen unterstützen will, die esoterischen Prinzipien folgen. Wenn mir so etwas bewusst ist, gibt es genügend Ausweichprodukte.

Fazit

Die Wirksamkeit von Homöopathie konnte bisher wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden. Diese Praktik nimmt das Image von Naturheilkunde für sich in Anspruch, basiert aber auf einem esoterischen Weltbild und ist mit esoterischen Praktiken verbunden. Deshalb kann sie mit dem christlichen Glauben nicht in Einklang gebracht werden.

Zum Nachdenken

  • Wo und wie bin ich bisher mit esoterischen Praktiken wie Homöopathie in Berührung gekommen?
  • Warum sind esoterische Praktiken so beliebt, obwohl eine Wirkung wissenschaftlich nicht belegt werden kann?


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