Lässt sich die Evolutionstheorie mit der Bibel vereinbaren?

Marmorbüste von Charles Darwin vor dem Hintergrund einer verfliesten Mauer.

Dass Gott die Welt aus dem Nichts erschaffen hat, ist eine grundlegende Lehre der Bibel. Mit ihr steht und fällt der christliche Glaube.

Katholische Kirche erkennt Evolutionstheorie an

Die Meldung ging damals durch alle Zeitungen: Papst Johannes Paul II. hat die Evolutionstheorie als mit dem christlichen Glauben vereinbar anerkannt. Damit verabschiedete sich die katholische Kirche endgültig von ihrer ursprünglichen Position, dass der biblische Schöpfungsbericht glaubwürdig ist. Schon Pius XII. hatte 1950 in seiner Enzyklika „Humani Generis“ die Evolutionstheorie als „ernsthafte Hypothese“ bezeichnet. Nachdem die Kirche nun mit Darwin Frieden geschlossen hat, muss der Bericht der Bibel über die Erschaffung der Welt von ihren Theologen evolutionistisch umgedeutet werden.

Theistische Evolution

Wenn Menschen an Gott als Schöpfer glauben, aber gleichzeitig die Evolutionstheorie befürworten, bezeichnet man ihre Sichtweise als Theistische Evolution. Das Leben auf der Erde habe sich demnach unter dem Einfluss Gottes über lange Zeiträume entwickelt. Der Kampf ums Dasein und das Überleben der am besten an die Umwelt angepassten Lebewesen seien von Gott benutzt worden, um schließlich den Menschen hervorzubringen. Nach katholischer Ansicht wäre Adam der erste Hominide gewesen, dem Gott eine unsterbliche Seele eingepflanzt habe.

6 Tage als 6 lange Zeiträume?

Wer die Evolutionstheorie für richtig hält und sie mit dem Schöpfungsbericht verbinden möchte, kommt mit der Bibel in Konflikt. Wären beispielsweise die sechs Tage der Schöpfung nur Zeitperioden, könnte Gott nicht in der dritten Zeitperiode die Pflanzen, in der vierten aber erst das Sonnenlicht (Voraussetzung für die Fotosynthese) und in der fünften die Tiere (Voraussetzung für die Bestäubung der Blüten) durch einen Evolutionsprozess geschaffen haben. Man wäre gezwungen, den Schöpfungsbericht als reinen Mythos zu betrachten.

Jesus bestätigt den Schöpfungsbericht

Adam …

… war kein Nachkomme von primitiven, affenähnlichen Vorfahren, er war ein vollkommenes Wesen.

Die Bibel beschreibt keine evolutionäre Höherentwicklung des Lebens. Adam war kein Nachkomme von primitiven, affenähnlichen Vorfahren, er war ein vollkommenes Wesen, das Gott mit eigener Hand geschaffen hat (1. Mose 1,27; 2,7).

Für Jesus war der Schöpfungsbericht vertrauenswürdig (Matthäus 19,4). Durch ihn wurde die Welt geschaffen (Kolosser 1,15-17) und er korrigierte die Aussagen im ersten Buch Mose nicht, während er als Mensch auf der Erde lebte. Gott schrieb außerdem mit eigener Hand in den Zehn Geboten, dass er die Welt in sechs Tagen erschaffen hat und begründete damit, dass der Mensch am siebten Tag ruhen solle (2. Mose 20,11). Hier sind buchstäbliche Tage gemeint. – Wenn wir anzweifeln müssten, was Gott hier persönlich geschrieben hat, könnten wir auch den anderen Aussagen der Bibel nicht trauen.

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Der Tod kam erst durch die Sünde

In 1. Mose 1,31 lesen wir: Am sechsten Tag war alles sehr gut. Sünde und Tod waren bis zu diesem Zeitpunkt auf dieser Erde unbekannt. Das bestätigt auch Paulus, wenn er schreibt: Der Tod herrschte erst ab Adam über die Schöpfung (Römer 5,12.14). Hätte Gott aber die Welt durch Evolution erschaffen, würde dieser Satz nicht stimmen. Der Tod ist dort ein wesentlicher Teil des Prozesses der Höherentwicklung. Statt Fürsorge für die Schwachen und Kranken, lehrt die Evolution, dass sich nur die Stärksten im Kampf ums Überleben durchsetzen. Dem widerspricht die Bibel. Nicht Kampf und Tod haben die Vielfalt des Lebens hervorgebracht, sondern die kreative Liebe Gottes schuf sie.

Gott ist allmächtig

Wer an einen allmächtigen Gott glaubt, kann auch glauben, dass dieser Gott nur ein Wort sagt und es geschieht sofort (Psalm 33,6.9). Wer dagegen Schöpfung und Evolution verbinden will, muss viele Aussagen der Bibel anzweifeln. Er versucht, auf beiden Seiten zu hinken. Die Bibel ruft uns auf, Gott den Schöpfer anzubeten und ihm allein die Ehre zu geben (Offenbarung 14,20).

Fazit

Der Glaube an einen Schöpfer, der sich in der Bibel offenbart, beinhaltet auch den Glauben an eine Schöpfung in sechs Tagen. Das kann nicht mit dem Glauben an die Evolutionstheorie in Einklang gebracht werden.

Zum Nachdenken

  • Der Evolutionsprozess lebt vom Gesetz des Stärkeren. Wer sich aggressiv durchsetzt, kann bestehen, wer nicht, geht unter. Inwiefern steht das in Kontrast zu den Lehren des christlichen Glaubens?
  • Warum fällt es vielen Menschen schwer, an Gott als Schöpfer zu glauben?
  • Inwiefern ist der Mensch mehr als nur ein höher entwickeltes Tier? Was unterscheidet uns vom Tier?


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