Ein warmer Sommertag. Du sitzt am Lenkrad deines Sportwagens, den Ellenbogen lässig auf das offene Seitenfenster gelehnt. Der Fahrtwind spielt in deinen Haaren, während du über die Landstraße braust. Kraftvoll zieht der Motor den Wagen durch die Kurven. Die Breitreifen scheinen auf dem Asphalt zu kleben. Das Fahrwerk hält Spur. Aus dem Radio ertönt ein Trucker-Song. Mit dem rechten Daumen schlägst du auf dem Lenkrad den Takt dazu.
Ein Kleintransporter taucht auf. Du schaltest einen Gang zurück und lässt die Pferde spielen. Willig nimmt der Motor das Gas an, dreht bis in den roten Bereich und lässt den Wagen am Hindernis vorbeischießen. Die Beschleunigungskraft drückt dich in den Sportsitz. Ein gutes Gefühl. Die Straße hat dich wieder. On the road again.
Ein schöner Traum. Aber bis er sich erfüllen kann, vergehen noch einige Monate, vielleicht auch Jahre. Du musst erst das richtige Alter haben. Mit achtzehn darfst du endlich ans Lenkrad. Doch eine weitere Hürde taucht auf. Die Führerscheinprüfung. Das bedeutet für dich: Lernen von Straßenverkehrsordnungen, Vorfahrtsregeln, gesetzlichen Bestimmungen, Geschwindigkeitsvorschriften, Bremswegberechnungen und vieles andere mehr.
Endlich kommt der Tag, an dem dein Fahrlehrer dich ans Steuer lässt. Auf einer normalen, vielleicht stark befahrenen Straße. Mitten in der Stadt. Er bittet dich, die Kupplung zu drücken und den Zündschlüssel umzudrehen. Der Motor springt an. Du spürst die Erregung, aber auch die Sorge, einen Fehler zu machen. Der Fahrlehrer hilft dir, den ersten Gang einzulegen. Du sollst die Straße hinter und neben dir beobachten und den Blinker betätigen, wenn kein Auto kommt.
Dann ist der große Augenblick da. Du lässt die Kupplung langsam kommen und drückst das Gaspedal. Dein Fahrlehrer unterstützt und kontrolliert dich mit seinen Hilfspedalen. Langsam rollt der Wagen an. Du lenkst ihn vom Straßenrand weg auf die Fahrspur. Dein Lehrer korrigiert den Radeinschlag. Dann rollst du durch die stark befahrenen Straßen deiner Stadt, mit feuchten Händen und vielen Fragen im Kopf. Aber du fährst. Du hast das Steuer übernommen!