Tränen, Trost und Hoffnung
Wie geht es nach Schicksalsschlägen, Verlusten und Enttäuschungen im Leben weiter? Mit diesem Kurs findest du Trost und Hoffnung.
Das Ideal der Bibel ist lebenslange Treue und keine Scheidung. Sie erkennt aber auch an, dass Ehen scheitern können und gibt dafür Rat.
Wir leben in einer Gesellschaft, die sich kaum noch an die moralischen Grundsätze der Bibel hält. Wer sie in Fragen von Sexualität und Ehe vertritt, wird oft als weltfremd, spießerisch oder menschenfeindlicher Moralapostel verschrien. Auch das Treueversprechen „bis dass der Tod uns scheidet“ ist für viele zu einer leeren Worthülse geworden.
Lebenslang
Die Ehe ist von Gott als lebenslanger Bund gestiftet worden.
Diese Haltung der Gesellschaft beeinflusst natürlich auch Christen. Deshalb ist für manche eine Scheidung nichts Ungewöhnliches mehr. Doch die Ehe ist von Gott als lebenslanger Bund gestiftet worden. Diese Ansicht vertritt Christus in Matthäus 19,6: „Was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden.“
Obwohl die Bibel die Unauflöslichkeit der Ehe lehrt, findet sich in 5. Mose 24 ein Hinweis darauf, dass es im Volk Israel Scheidungen gab. Mose erlaubte damals, dass Männer sich von ihren Frauen scheiden ließen, indem sie ihnen einen Scheidebrief gaben (5. Mose 24,1).
Jesus stellt in Matthäus 19 klar, dass dies nicht das Ideal war, sondern ein Zugeständnis an die „hartherzigen“ Menschen. Die Scheidung wurde damals weder befohlen noch empfohlen. Stattdessen regulierte Gott etwas, was es gab, um damit größeres Leid (besonders für die Frauen) zu verhindern. Der offizielle Scheidebrief gab Frauen eine anerkannte Berechtigung, neu zu heiraten. Sie konnten sich so unter den Schutz eines anderen Mannes begeben, wenn sie entlassen worden waren.
5. Mose 24 erwähnt, aus welchem Grund damals eine Scheidung eingereicht werden konnte. Der hebräische Ausdruck „erwat dābār” kann mit „Nacktheit einer Sache“ übersetzt werden.
Die Frage, was genau damit gemeint ist, beschäftigte die Gelehrten und Rabbiner über Jahrhunderte. Während einige wie Rabbi Hillel und seine Nachfolger praktisch jeden Grund für legitim hielten (ein angebranntes Essen, nachlassende Schönheit, Kinderlosigkeit), zählten für andere nur handfeste moralische Verfehlungen wie Ehebruch oder sexuell anstößiges Verhalten (Rabbi Shammai).
Es ist vor dem Hintergrund dieser Debatte zu verstehen, dass die Pharisäer zu Jesus kommen und fragen: „Darf man sich aus jedem beliebigen Grund von seiner Frau scheiden lassen?“ (Matthäus 19,1-9)
Jesus lehnt einen leichtfertigen Umgang mit Scheidung ab. Er erwähnt nur Ehebruch (griechisch porneia, auch Unzucht) als legitimen Grund (siehe auch Matthäus 5,31.32). Damit legt er 5. Mose 24 eher so aus wie Rabbi Shammai es getan hatte.
Versöhnung
Es gibt auch die Möglichkeit, sich wieder zu versöhnen.
Wenn er sagt, dass Geschiedene nicht wieder heiraten sollen, scheint es ihm darum zu gehen, dass diese sich eigentlich wieder versöhnen sollten. Wenn einer von beiden erneut heiratet, ist eine Fortsetzung der Ehe unmöglich. Der Ehebund und das Treueversprechen sind endgültig gebrochen. Jesus geht also noch einen Schritt weiter als Shammai. Ehebruch berechtigt zu einer Scheidung, aber es gibt auch die Möglichkeit, sich wieder zu versöhnen.
Paulus spricht sich in 1. Korinther 7,10-16 ähnlich aus: Geschiedene sollen ohne Ehe bleiben oder sich wieder versöhnen. Er spricht jedoch auch zu Christen, deren Partner sich nicht dem christlichen Glauben angeschlossen haben. Wenn der ungläubige Teil sich vom gläubigen Partner trennen will, soll der gläubige Partner ihn oder sie ziehen lassen. Der Christ darf in so einem Fall auch neu heiraten.
Daraus, dass Paulus einen weiteren Scheidungsgrund hinzufügt, leiten manche Ausleger ab, dass Jesus keine vollständige Aufzählung von Scheidungsgründen gemacht hat, sondern hauptsächlich auf die Frage reagiert hat, ob jeder beliebige Grund für eine Scheidung erlaubt ist. Seine klare Antwort darauf war: Nein!
Wo Ehen nicht funktionieren, entstehen oft leidvolle Situationen, die eine Trennung unausweichlich machen. Hinter verschlossenen Türen kommt es zu Missbrauch, körperlicher oder psychischer Gewalt, Suchtverhalten und vielen Grausamkeiten. Wer hier Jesu Worte dazu verwendet, jemanden in einer unzumutbaren Ehesituation festzuhalten oder zu verurteilen, wenn er oder sie die Ehe verlässt, geht wohl am Sinn der biblischen Aussagen vorbei.
Gleichzeitig mahnen Jesu Worte dazu, eine Scheidung nicht aus beliebigen Gründen einzugehen, weil man sich irgendwie „auseinandergelebt“ hat oder eine andere Person einem attraktiver erscheint. Die Bibel verurteilt es als Unrecht und Sünde, wenn Menschen ihre Partner und Familien verlassen, weil damit tiefes Leid entsteht. Angesichts des treulosen Verhaltens mancher Israeliten ruft Gott sogar aus: „Ich hasse Scheidung“ (Maleachi 2,16). Gläubige Christen sollten deshalb nichts unversucht lassen, um ihre Ehe zu retten.
Gnade
Gottes Gnade und Barmherzigkeit gelten auch für Menschen, die in ihrer Partnerschaft gescheitert sind.
Wir leben in einer gefallenen Welt, die von Sünde und Leid geprägt ist. Ob wir es wollen oder nicht: Manche Ehen scheitern. Auch wenn das nicht Gottes ursprünglichem Plan entspricht, sollten wir Geschiedene nicht verurteilen, sondern ihnen einen Neuanfang ermöglichen. Eine Scheidung stürzt viele in eine tiefe Lebenskrise und gerade jetzt brauchen sie Unterstützung und Hilfe, um am Glauben festzuhalten und wieder auf die Beine zu kommen. Wer nach Jesu Vorbild handeln will, sollte nicht nur an seine Lehre zum Thema Ehe und Scheidung denken, sondern auch an seinen barmherzigen Umgang mit denen, die nicht dem Ideal entsprechend gelebt haben.
Die Bibel betrachtet die Ehe als einen lebenslangen Bund, der nicht geschieden werden soll. Dennoch anerkennt sie auch die Realität, dass manche Ehen scheitern und gibt dafür Hilfestellungen. Gottes Liebe und die Möglichkeit eines Neuanfangs gelten nicht nur denen, die eine Ehe im Sinne Gottes leben, sondern auch denen, die (ob verschuldet oder nicht) geschieden sind.
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