Welche Bedeutung hat die Taufe?

Nahaufnahme sanfter Wellen auf der Oberfläche eines Gewässers, die das Sonnenlicht in Blau- und Orangetönen reflektieren.

Matthäus 28,18-20 · LUT Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
Apostelgeschichte 2,38 · LUT Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes.

Äußeres Zeichen für inneren Wandel

Die Taufe ist laut Jesus ein äußeres Zeichen für die geistliche Wiedergeburt des Menschen und die Voraussetzung für das Reich Gottes (Johannes 3,5). Deshalb beauftragte er seine Jünger, alle Menschen zu taufen, die an ihn glauben (Matthäus 28,18-20). Um uns ein Vorbild zu geben, ließ sich Jesus selbst taufen, obwohl er es nicht nötig hatte (Matthäus 3,13-17). So kann niemand sagen, dass er nicht getauft zu werden braucht.

Die Taufe ist wie ein „Wasserbad“, durch das der Mensch von seiner Sünde gereinigt wird (Epheser 5,25-27). In diesem Text klingt aber auch an, dass sie wie eine Eheschließung ist: Christus ist der Bräutigam, die Gemeinde ist seine Braut. In der Taufe sagt der Mensch Ja zu Jesus und schließt mit ihm einen Bund. Ab jetzt will er zusammen mit Christus leben. So ist die Taufe auch ein Bundesschluss und ein öffentliches Bekenntnis zu Christus.

Symbol für Sterben und Auferstehen

Symbole für die Taufe

Für die Taufe werden unterschiedliche Symbole verwendet: Wasserbad, Eheschließung, Sterben und Auferstehung.

Die Taufe ist ein Symbol für das Sterben und Auferstehen des Menschen (Römer 6,3.4; Kolosser 2,12). Atem ist ein Kennzeichen des Lebens. Wenn jemand im Wasser untergetaucht wird, atmet er nicht mehr und nimmt auch nichts von seiner Umgebung außerhalb des Wassers wahr. Dieser Zustand gleicht also ein wenig dem eines Toten. Nach dem Auftauchen atmet der Getaufte wieder ein und beginnt ein neues Leben mit Christus.

Wie Jesus starb und ins Grab gelegt wurde, so werden auch wir bei der Taufe im Wasser begraben. Auch unsere Schuld und Sünde sind damit begraben. Wie Christus von den Toten auferstand, so stehen wir aus dem Wassergrab der Taufe zu einem neuen Leben auf (Titus 3,5).

Wer durch seine Taufe mit Christus begraben und auferstanden ist, hat eine neue Blickrichtung. Sein Leben ändert sich nun unter dem Einfluss des Heiligen Geistes. Man kann sagen: Er ist ein neuer Mensch (2. Korinther 5,17) und lebt jetzt in der Gemeinschaft mit Christus und seiner Gemeinde.

Taufe durch Untertauchen

Die Durchführung der Taufe sah damals anders aus, als sie heute in vielen Kirchen praktiziert wird. Man stieg nämlich bei der Taufe ins Wasser hinab (Apostelgeschichte 8,38.39; Markus 1,9.10). Das wäre bei einer Besprengung mit Wasser nicht nötig gewesen. Tatsächlich wurden die Menschen damals untergetaucht. Deshalb brauchte Johannes viel Wasser (Johannes 3,23). Paulus spricht auch vom Wasserbad und vom Begrabenwerden bei der Taufe. Es gab zur Zeit der ersten Christen also nur eine Form der Taufe (vgl. Epheser 4,5).

Der Begriff „taufen“ ist das altdeutsche Beziehungswort zu „tief“. Es bedeutet „in die Tiefe bringen, untertauchen“. Dieses Wort ist auch mit dem Bergmannsausdruck „teufen“ verwandt, d. h. „in die Tiefe (des Berges) hinab fahren“. Auch das im Neuen Testament verwendete griechische Wort baptizein bedeutet „untertauchen, im Wasser eintauchen“. Viele Taufbecken aus der frühchristlichen Zeit (besonders in Italien) sind Zeugen dafür, dass man damals den ganzen Menschen untertauchte. Erst im 6. Jh. n. Chr. verdrängte die Säuglingsbesprengung die durch Untertauchen vollzogene Erwachsenentaufe.

Voraussetzungen für die Taufe

Keine Magie

Das Wasser der Taufe hat keine magische Wirkung.

Voraussetzungen für die Taufe sind das Eingeständnis der eigenen Sünde und der Glaube an Jesus Christus, der uns von unseren Sünden erlöst hat. Erst der persönliche Glaube des Menschen macht seine Taufe sinnvoll (Apostelgeschichte 2,37.38.41; 8,34-39). Das Wasser hat keine magische Wirkung. Es ist vielmehr so, dass Gott dem Menschen vergibt und ihm seinen Heiligen Geist schenkt, weil dieser sich im Glauben taufen lässt und ihm im Gehorsam nachfolgen will.

Fazit

Die Taufe ist ein Symbol für Tod und Auferstehung. Das alte Leben wird begraben und man steht zu einem neuen Leben auf. In diesem Schritt findet ein öffentliches Bekenntnis zu Jesus Christus statt, ein Bund wird geschlossen. Die biblische Taufe wird durch Untertauchen des ganzen Menschen durchgeführt und bedarf einer persönlichen Entscheidung der Person.

Zum Nachdenken

  • Was drückt ein Mensch dadurch aus, wenn er sich taufen lässt?
  • Warum erfüllt eine Taufe von Säuglingen und Kindern nicht den Sinn der biblischen Taufe?
  • Warum legt Jesus wert darauf, dass sich seine Nachfolger als Erwachsene taufen lassen? Reicht es nicht, sich im Herzen für ihn zu entscheiden?


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