Immanuel · Ja Jesus
Lerne Jesus Christus mit diesem Kurs selbst kennen! Dein Leben wird sich dadurch positiv verändern.
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Wer auf Rache verzichtet, steigt aus der Spirale der Gewalt aus. Das heißt aber nicht, dass Christen nicht gegen Unrecht vorgehen sollen.
Viele Christen fragen sich, ob das Recht auf Selbstverteidigung auch für sie gilt. Hat Jesus ihnen nicht in der Bergpredigt geboten, die andere Wange hinzuhalten? Den Schlüssel zum richtigen Verständnis von Matthäus 5,38.39 finden wir jedoch in zwei entscheidenden Aussagen:
Gesetzwidrige Gewalt steht hier also nicht zur Debatte. Unrechtmäßige Angriffe brauchen Christen nicht einfach zu erdulden. Deshalb ließ Jesus es auch nicht zu, dass die Einwohner von Nazareth ihn einen Berg hinunterstießen (Lukas 4,28).
Unrechtmäßige Angriffe brauchen Christen nicht einfach zu erdulden.
Interessant ist, wie Jesus selbst mit Gewalt umging. Als der Knecht des Hohenpriesters ihn schlug, hielt Jesus nicht die andere Wange hin, sondern fragte ihn: „Warum schlägst du mich?“ (Johannes 18,23). Weil es bei den Juden verboten war, einen Angeklagten vor seiner Verurteilung zu schlagen, zeigt Jesus damit, dass seine Richter selbst vor Gericht gestellt werden müssten. Auch Paulus verteidigte sich mit diesem Argument vor dem Hohen Rat (Apostelgeschichte 23,2.3).
Innerer Konflikt
Der Christ gerät in einen inneren Konflikt. Auch der Angreifer ist sein Nächster, den er lieben soll.
Liebe zum Nächsten darf sich nicht in schönen Worten erschöpfen. Braucht jemand Hilfe, sollen wir ihm beistehen. Das gilt auch für diejenigen, die Gewalt erleiden. Dabei gerät der Christ in einen inneren Konflikt. Auch der Angreifer ist sein Nächster, den er lieben soll. Wenn er ihn nicht mit Worten von weiterer Gewalt ablenken kann oder wenn der Angreifer sich gegen ihn selbst wendet, muss er sich auch bei der Nothilfe die Frage stellen, ob und wieweit er sich wehren soll, oder ob passives Leiden oder Flucht die einzigen Alternativen sind.
Manchmal kann tatsächlich freundliches Reden den anderen besänftigen (Sprüche 15,1). Dabei hilft es, eigene Fehler zuzugeben und um Entschuldigung zu bitten. Weggehen oder weglaufen hilft auch oft, Gewalttätigkeiten zu meiden. Manche Christen denken auch daran, Selbstverteidigungstechniken anzuwenden, die einen Angriff abwehren, ohne den Gegner zu verletzen. Leider funktionieren diese meistens nicht auf der Straße, wenn Angst, Schmerz und Stress den Angegriffenen lähmen. Gewissenskonflikte sind hier also nicht ausgeschlossen.
Christen leben in einer Welt, die auch vom Bösen beherrscht wird. Sie selbst sind ebenso nicht jenseits von Gut und Böse. Deshalb ist es verständlich, wenn sie plötzlich mit Gewalt reagieren, wenn sie Gewalt und Bedrohung erleben. So stürzte sich ein friedliebender Christ im Dunkeln auf einen Angreifer, der im Begriff stand, ein Mädchen zu vergewaltigen. Er schlug so lange auf ihn ein, bis dieser davonlief. Geschockt musste der Mann danach feststellen, dass er damit seiner eigenen Tochter das Leben gerettet hatte.
Als Christen sollten wir versuchen, aus der Gewaltspirale zu entkommen, indem wir Böses nicht mit Bösem vergelten und uns nicht provozieren lassen. Das bedeutet aber nicht, dass Unrecht nicht beim Namen genannt werden darf. Wenn unser Nächster bedroht ist, gebietet der Glaube, dass wir helfen und Zivilcourage zeigen.
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