Immanuel · Den Himmel berühren
Begleite sieben biblische Persönlichkeiten auf ihrem Lebensweg und entdecke, wie der Glaube an Gott Kraft im Alltag gibt!
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Erlösung wird denen geschenkt, die glauben und Gottes Angebot bewusst annehmen. Aber was ist mit denen, die das nicht (mehr) können? Wie denkt Gott über geistig Behinderte, Demente oder psychisch kranke Menschen?
Die Bibel geht zwar nicht eindeutig auf die Frage ein, ob von Geburt an geistig Behinderte oder später geistig Erkrankte das ewige Leben bekommen. Sie gibt uns aber Grundsätze, die wir auf beide Fälle anwenden können.
Die Bibel betont immer wieder, dass Gott denen nahe ist und hilft, die zu den schwächsten Gliedern der Gesellschaft gehören und oft gar nicht selbst für sich eintreten können. Er setzt sich für die ein, die ein „gebrochenes Herz“ und einen „zerschlagenen Geist“ haben (Psalm 34,19), er wohnt sogar am liebsten bei ihnen (Jesaja 57,15). Jesus wendet sich ausdrücklich den Ausgegrenzten, Armen und Bedürftigen zu (Matthäus 9,12). Schon in den Prophezeiungen auf das Wirken des Messias heißt es: „Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen“ (Jesaja 42,3). Wir können also davon ausgehen, dass Menschen mit Behinderungen oder Krankheiten Gott ganz besonders am Herzen liegen.
Ähnlich wie manche Menschen mit geistigen Behinderungen oder Krankheiten haben auch kleine Kinder noch nicht die Möglichkeit, eine umfassende bewusste Entscheidung für Gott zu treffen. Die Bibel berichtet, wie Jesus mit Kindern umging. Er sagte:
„Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie.“ (Markus 10,14-16).
"Lasset die Kinder zu mir kommen!"
Aus dieser Aussage lässt sich schließen, dass diejenigen, die keine bewusste Entscheidung für oder gegen Gott treffen konnten, nicht nur durch Gottes Gnade angenommen werden, sondern in gewissen Dingen sogar den „Gesunden“ zum Vorbild werden können.
In der Bergpredigt ruft Jesus aus: „Glückselig die Armen im Geist, denn ihrer ist das Reich der Himmel“ (Matthäus 5,3; Elberfelder). Gott ist nicht auf Menschen angewiesen, die über große Talente und hohe Intelligenz verfügen. Nicht nur ihr Leben ist sinnvoll und wichtig. Er kann es Unmündigen geben, dass sie mehr erkennen als mancher Mündige (Matthäus 11,25) und er kann durch das Leben dieser Menschen verherrlicht werden (Matthäus 21,16). An Paulus erging das Wort „Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig“ (2. Korinther 12,9).
Erkenntnis und Leben
Wer, wenn nicht Gott, kann in jedem einzelnen Fall genau einschätzen, wie sehr ein Mensch nach seiner Erkenntnis und seinem Gewissen gelebt hat?
Wenn es um Erlösung geht, beurteilt Gott Menschen nur nach dem, was sie auch erkennen konnten (Apostelgeschichte 17,30). Gott offenbart sich allen Menschen in der Natur und durch das Gewissen, aber er verlangt ihnen nur das an Gotteserkenntnis ab, was ihnen möglich war (Römer 2,15-17). Wer, wenn nicht Gott, kann das in jedem einzelnen Fall genau einschätzen? Wir können davon ausgehen, dass er im Fall von geistig Behinderten und Kranken ebenso gerecht und gnädig handelt, wie er es bei allen anderen Menschen auch tut.
Die Situation von Menschen, die erst in späteren Jahren an einer Hirnstörung erkranken, ist etwas anders gelagert. Man kann hier annehmen, dass Gott sie nach der Glaubenshaltung beurteilt, die sie vor ihrer Erkrankung getroffen (oder nicht getroffen) haben. Es ist auch möglich, dass manch einer durch die Erkrankung noch einmal in besonderer Weise die Möglichkeit bekommt, Gott wie ein Kind vertrauen zu lernen.
Wer Jesus als seinen Erlöser angenommen hat, verliert jedenfalls das ewige Leben nicht durch eine geistige Störung oder Demenz. Gottes Versprechen bleibt bestehen (Johannes 3,16; 5,24). Durch den Heiligen Geist sind Gläubige aufgrund ihres Glaubens „versiegelt bis auf den Tag der Erlösung“ (Epheser 1,13.14; 4,30).
Gott ist barmherzig und gnädig. Weil er uns liebt, möchte er mit uns leben. Das gilt auch besonders für diejenigen, die nicht viel oder gar nichts von ihm verstehen können. So wie sie haben aber auch wir nichts vorzuweisen, mit dem wir Anspruch auf das ewige Leben erheben könnten. Es bleibt ein Geschenk der Liebe und Gnade, das jeder nur im Vertrauen und voll Dankbarkeit annehmen kann – wir heute bewusst und jene dann, wenn Jesus ihnen den Schleier von ihrem Verstand nehmen wird.
Gottes Liebe und Mitgefühl gelten den Schwachen in der Gesellschaft ganz besonders. Er hat ein tiefes Interesse an ihrer Erlösung und spricht ihnen das Himmelreich zu.
Bei denen, die später im Leben ihre Geisteskräfte einbüßen, wird Gott nicht zulassen, dass ein Unfall, psychische Krankheit oder Demenz jemanden vom Reich Gottes ausschließen. Er beurteilt uns nach unserem Verhältnis zu ihm, das wir im Vollbesitz unserer geistigen Kräfte hatten.
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