Ist die Taufe heilsnotwendig?

Nahaufnahme sanfter Wellen auf der Oberfläche eines Gewässers, die das Sonnenlicht in Blau- und Orangetönen reflektieren.

Gehen Menschen, die nicht getauft sind, verloren? Muss man sich öffentlich zum Glauben an Gott bekennen? Reicht nicht der Glaube im Herzen?

Jesus ließ sich als Vorbild taufen

Jesus ließ sich taufen, obwohl er es nicht nötig hatte. Er begründete dies mit: „Es gebührt uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen“ (Matthäus 3,13-15). Was für Jesus wichtig ist, können wir nicht als unnötig ablehnen, schon gar nicht, wenn er es tat, um damit ein Vorbild für uns zu geben.

Glaube und Taufe gehören zusammen

Jesus sagt: „Wer glaubt und getauft wird, der wird selig werden“ (Markus 16,16). Glaube und Taufe gehören einfach zusammen. Als der Kämmerer aus Äthiopien das Evangelium erklärt bekommen und verstanden hatte, bat er sofort um die Taufe (Apostelgeschichte 8,36). Als es Saulus „wie Schuppen von den Augen fiel“, dass Jesus der Messias ist, „stand er auf und ließ sich taufen“ (Apostelgeschichte 9,18). Petrus fordert die Gläubigen in seiner Pfingstpredigt auf: „Tut Buße und lasse sich ein jeglicher taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden …“ (Apostelgeschichte 2,38).

Wasser UND Geist

Neugeburt

Eine Neugeburt aus dem Geist steht für eine innere Veränderung des Denkens und der Lebensausrichtung bzw. für eine bewusste Hinkehr zu Gott.

Jesus sagt zu Nikodemus: „Wenn jemand nicht geboren wird aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen“ (Johannes 3,5). Was bedeutet das? Eine Neugeburt aus dem Geist steht für eine innere Veränderung des Denkens und der Lebensausrichtung bzw. für eine bewusste Hinkehr zu Gott. Eine Neugeburt aus Wasser meint die Taufe als sichtbares Zeichen dieser inneren Haltung. Eines ohne das andere ist unvollständig. Eine Wassertaufe ohne eine persönliche Glaubensentscheidung für Gott ist nicht mehr als Baden. Eine innere Entscheidung, ohne sich öffentlich zu Jesus zu bekennen, lässt daran zweifeln, ob diese Entscheidung ernst gemeint ist.

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Ein sichtbarer Bundesschluss

In der Taufe bekennt sich der Gläubige zu Gott. Symbolisch vollzieht er oder sie das Begrabenwerden und Wiederauferstehen Jesu nach (Römer 6,3.4) und nimmt es damit selbst für sich in Anspruch.

Wenn Gott ein Zeichen wie die Taufe gibt, hat der Mensch eigentlich nicht das Recht, es zu verändern, abzuschaffen oder als belanglos zu betrachten. Man kann dies auch als Ungehorsam bezeichnen, weil der Mensch nicht tut, was Gott sagt und Jesus vorgelebt hat (Lukas 7,29.30; vgl. 1. Samuel 15,23). Es geht also darum, dass wir Gott in seinen Anordnungen ernst nehmen und uns nicht insgeheim darüber erheben.

Ein Bund wie auch die Ehe

Man kann den Bundesschluss zwischen Gott und Mensch in der Taufe auch mit einem Ehebund vergleichen. Laut Bibel sind Mann und Frau nicht dann ein Ehepaar, wenn sie zusammenleben (vgl. z. B. Johannes 4,17.18), sondern wenn sie einen öffentlich-rechtlichen Bund geschlossen haben. Genauso möchte auch Jesus mit der Taufe ein öffentliches und freiwilliges Bekenntnis zu ihm.

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Gibt es Ausnahmen?

Im Normalfall ist die Taufe nicht nur geboten, sondern der Gläubige wird auch den Wunsch danach verspüren, sich öffentlich zu Jesus zu bekennen und dem Beispiel Jesu zu folgen. Natürlich gibt es Situationen, wo jemand eine Taufe nicht durchführen kann. Der Verbrecher, der neben Jesus gekreuzigt wurde, wandte sich zwar noch zu Jesus hin, konnte dieser Entscheidung aber keine Taufe mehr folgen lassen. Aber er bekannte seinen Glauben öffentlich, sodass jeder Anwesende es hören konnte. Genauso können auch heute manche Menschen wegen Krankheit oder Alter vielleicht nicht mehr durch Untertauchen getauft werden. Wir dürfen aber die Ausnahmen nicht zur Regel machen. Wenn es uns möglich ist, dann „geziemt es“ auch uns, „alle Gerechtigkeit zu erfüllen“ – so wie Jesus es tat (Matthäus 3,15).

Fazit

Zum Glauben gehört dazu, dass man öffentlich in einen Bund mit Gott eintritt. Das geschieht durch das äußere Zeichen der Taufe. Beides ist wichtig: die innere Haltung des Glaubens, ohne die das äußere Zeichen bedeutungslos ist, aber auch die äußere Handlung der Taufe, die Jesus selbst vorgeschrieben und vorgezeigt hat.

Zum Nachdenken

  • Habe ich schon einmal eine Erwachsenentaufe miterlebt? Wenn ja, was für einen Eindruck hat diese Taufe bei mir hinterlassen?
  • Was hindert mich noch daran, selbst getauft zu werden und mich öffentlich zu Jesus zu bekennen? Wo könnte ich eine Erwachsenentaufe erhalten?
  • Warum reicht es Gott nicht aus, wenn man für sich selbst im Herzen glaubt? Warum sollen wir vor Zeugen einen Bund mit Gott schließen und uns zu ihm bekennen?


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