Psalm 1: Leben mit Tiefgang

Füße in klarem Wasser mit Blasen und Sonnenlicht, die Muster auf dem steinigen Flussbett erzeugen.

Gruppenzwang

Psalm 1,1 Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen noch tritt auf den Weg der Sünder noch sitzt, wo die Spötter sitzen …

Lehrer und Eltern sind oft überrascht, wenn Jugendliche durch negatives Verhalten auffallen oder Regeln brechen. Sie tun Dinge, die allem widersprechen, was ihnen Eltern und Erzieher beigebracht haben. Oft handeln sie sogar gegen ihre eigenen Werte und Prinzipien. Der Grund? Sie fürchten um Anerkennung in ihrer Peer-Group und passen sich an, um dazuzugehören.

Konformität

Immer wieder verspüren wir den Druck, uns anzupassen oder anderen zu gefallen.

Doch sieht es bei mir anders aus? Folge ich nicht auch bestimmten Trends? Spüre ich nicht auch das Bedürfnis, gut anzukommen? Psalm 1 erinnert mich daran, kritisch zu bleiben und mich nicht von schädlichen Einflüssen leiten zu lassen.

Das Problem des Gruppendrucks ist so alt wie die Menschheit selbst. Deshalb können auch schon die Psalmschreiber der Bibel „ein Lied davon singen“. Gleich der 1. Psalm beginnt mit einer Warnung, sich nicht mit Menschen zu umgeben, die uns schaden. (Sprüche 13,20; 1. Korinther 15,33).

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Stark bleiben

„Gottlose“, „Sünder“ und „Spötter“ haben gemeinsam, dass sie fehlbare Menschen sind. Menschen, die sich nicht von Gott leiten lassen, sondern nur nach ihren eigenen Vorstellungen leben. Wenn sie unter sich sind, bestätigen sich nur gegenseitig. Ihre spöttischen und zynischen Kommentare mögen auf den ersten Blick „lustig“ erscheinen, aber am Ende bleibt in mir nur Leere zurück.

Wie aber kann ich ein Leben führen, das „integer“ ist, also von Werten wie Treue und Gerechtigkeit geleitet?  Wie kann ich vermeiden, mich wie ein Blatt im Wind einfach treiben zu lassen und nur mit der Masse zu schwimmen?

Hier müssen wir dem Anfangswort des Psalms weiter nachspüren: „Wohl dem, …“. Der Psalm will uns nicht nur vor dem Schlechten warnen, sondern uns auch den Weg zum Guten aufzeigen, den Weg des „Gerechten“, also den Weg eines Menschen, der mit Gott lebt.

Freude an Gottes Wort

Psalm 1,1 … sondern hat Lust am Gesetz des HERRN und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht!

Während Gottlose, Sünder und Spötter für menschliche (und negative) „Influencer“ in unserem Leben stehen, wendet sich der Gerechte zur Orientierung an Gott. Er hat Freude an Gottes Gesetz.

Das klingt erst einmal befremdlich. Ein Gesetz kann ich bejahen und gutheißen, aber die wenigsten Menschen sind davon begeistert und wollen sich Tag und Nacht damit befassen.

Gesetz Gottes

Das Gesetz Gottes wird synonym für bestimmte Teile der Bibel gebraucht, nicht nur für Gesetzestexte.

Der Ausdruck „Gesetz Gottes“ steht im Judentum aber stellvertretend für mehr – manchmal für die fünf Bücher Mose, manchmal sogar fürs ganze Altes Testament (2. Könige 17,13). In diesen Teilen der Bibel finden sich nicht nur Gesetztestexte, sondern auch viele Geschichten und Weisheiten. Es geht also um die Freude am Wort Gottes im Ganzen.

In der Bibel begegne ich außerdem vor allem einer Person: dem Autor, Gott selbst. Zu ihm habe ich eine liebende Beziehung. Wirkliche Freude am Wort Gottes entsteht, wenn ich auch mit Gott Gemeinschaft pflege und gerne Zeit mit ihm verbringe.

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An der Quelle der Kraft

Psalm 1,3 Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht. Und was er macht, das gerät wohl.

Dieser Vers bildet den Höhepunkt des Psalms. Der Gerechte, der mit Gott lebt, steht fest wie ein Baum. Er wird nicht hin- und hergeworfen zwischen den Meinungen und Erwartungen anderer, sondern er hat eine Festigkeit und Stärke, die anderen oft fehlt.

Unabhängig zu sein und sich von allen abzugrenzen, ist an sich noch keine Lösung. Wenn ich allein in der Wüste stehe, werde ich vertrocknen. Ich brauche eine lebensspendende Verbindung. Dieser Baum steht am Wasser und hat tiefe Wurzeln. So kann er auch „Gegenwind“ aushalten und bewahrt sich eine gesunde Unabhängigkeit von der allgemeinen Meinung.

Er bleibt grün, wenn andere schon verdorren. Er bringt Frucht, wenn andere leer ausgehen. Seine Treue zahlt sich schließlich aus.

Was heißt es, ganz praktisch, solche Wurzeln auszubilden? Lies dazu hier weiter: Wie kann ich im Glauben wachsen?

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Auf das Unvergängliche setzen

Psalm 1,4.5 Aber so sind die Gottlosen nicht, sondern wie Spreu, die der Wind verstreut. (5) Darum bestehen die Gottlosen nicht im Gericht noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.

Auch wenn heute nur noch wenige Menschen Landwirtschaft betreiben, ist uns das Bild von Spreu und Weizen geläufig. Der Weizen ist schwer und fällt nach unten, während die Spreu leicht ist und vom Wind davongetragen wird. So bleibt am Ende nur das, was „Gewicht“ hat.

Genauso ist es auch in unserem Leben. Es gibt unzählige vergängliche Dinge, die unsere Aufmerksamkeit beanspruchen: Wie sehe ich heute aus? Was denken die Leute von mir? Komme ich gut an?

All das ist letztlich wie Spreu. Wenn mein Leben nur auf Oberflächlichem aufgebaut ist, bin ich selbst wie Spreu – und am Ende bleibt nichts von mir bestehen.

Er kennt meinen Weg

Psalm 1,6 Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten, aber der Gottlosen Weg vergeht.

Beziehung

Ein Mensch wird nicht durch gute Taten gerecht, sondern durch eine Beziehung.

Der entscheidende Unterschied zwischen dem Gerechten und dem Gottlosen besteht in einer Beziehung. Der HERR kennt den Weg der Gerechten. Natürlich ist ihm auch der Weg der Gottlosen bekannt.

Das „Kennen“ bedeutet hier aber eine besondere Verbindung. Gott achtet auf meinen Weg, bewahrt und leitet mich. So sorgt er dafür, dass mein Leben einen Ewigkeitswert hat, während ein Leben ohne Gott sich im Nichts verliert

Psalm 1 auf einen Blick

Psalm 1 stellt mich vor eine Entscheidung: Möchte ich mein Leben auf Oberflächlichkeiten gründen, um vorübergehend die Anerkennung bestimmter Personen zu gewinnen?

Oder richte ich mich „nach oben“ aus und entdecke das, was Gott mir zu sagen hat? Nur so kann ich ein Leben führen, das nicht nur dem Strom der Masse widersteht, sondern ewigen Bestand hat.

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Den Himmel berühren

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Vertonungen

Psalmen haben in der Musikgeschichte eine große Rolle gespielt und wurden oft vertont. Hier findest du einige Beispiele für Vertonungen von Psalm 1.

„Wohl dem, der nicht wandelt“ (Kanon)

 

Henrich Schütz: „Wohl dem, der nicht wandelt“


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Immanuel · Den Himmel berühren

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