Reicht allein der Glaube oder muss man auch gehorsam sein?

Aufwendiges rundes Buntglasfenster mit farbenfrohen geometrischen Mustern und religiösen Bildern vor dunklem Hintergrund.

Erlösung ist ein Geschenk, ich kann sie mir nicht durch Gehorsam verdienen. Wer Erlösung empfängt, wird daraufhin aber gerne gehorsam sein.

Erlöst durch meine guten Taten?

Paulus erklärt in seinem Brief an die Gemeinde in Rom ausführlich die Grundlagen des Evangeliums. Die Probleme seiner Leser finden wir auch heute bei vielen Christen wieder. Sie waren der Überzeugung, sie müssten etwas tun, um erlöst zu werden. Paulus will deshalb klarstellen, dass Gott alles getan hat, was für unsere Erlösung nötig ist.

Wir Menschen haben uns von Gott getrennt. Unsere Schuld liegt nun wie ein Abgrund zwischen uns und ihm. Wir können selbst diese Schlucht nicht überbrücken. Keine fromme Leistung, kein Opfer, kein Gebet und auch kein Gehorsam bringt uns auf die andere Seite (Römer 3,22b.23). Diese Trennung hat Folgen. So müssen wir z. B. sterben, weil Gott das Leben ist (Römer 6,23a).

Jesus ist der einzige Weg

Gottes Liebe

In seiner Liebe sucht Gott die Gemeinschaft mit den Menschen.

Gott will uns zu sich zurückholen, weil er uns liebt. Liebe sucht die Gemeinschaft des anderen. Deshalb kam Jesus zu uns auf die Erde. Er wollte mit uns leben, unser Schicksal teilen und die Liebe Gottes glaubhaft machen. Er starb für unsere Schuld und überbrückte damit den Abgrund, der zwischen uns und Gott liegt (Römer 4,25; 5,1). Jesus ist der einzige Weg, auf dem wir zu Gott zurückkommen können (Johannes 14,6), weil es nicht ein Weg des Menschen zu Gott ist, sondern der Weg Gottes zum Menschen. Das ist die gute Nachricht oder das Evangelium. Alles andere ist menschliche Religion.

Glauben wir, dass Gott uns liebt und Jesus für unsere Sünden gestorben ist, dann ist unsere Schuld ausgelöscht und vergeben. Wir haben das ewige Leben! Unser Glaube ist also die Voraussetzung für unsere Rettung, nicht unsere Leistung (Römer 3,24.28).

Freiwillig und gerne gehorsam

Wer weiß, dass Gott ihm das ewige Leben zugesprochen hat, will nicht wieder unter die Herrschaft des Bösen zurück (Römer 6,1-8.16.17). Deshalb fühlt er sich an Gottes Willen und Liebe gebunden. Er möchte in enger Gemeinschaft mit Jesus leben, weil er weiß, wie ein Leben ohne ihn aussieht.

Sein Gehorsam ist jedoch keine Leistung, um das ewige Leben zu erhalten. Christus hat es ihm ja schon zugesprochen. Er muss es sich nicht noch einmal verdienen. Weil Gottes Liebe ihn berührt hat, möchte er vielmehr tun, was er sagt. Die Kraft dazu schenkt ihm der Heilige Geist. Je enger er mit Christus zusammenlebt und sich von seinem Geist führen lässt, desto stärker werden der Wille und die Liebe Gottes auf ihn abfärben (Römer 8,6-14; vgl. Galater 5,22.23).

Die Grundlage des Glaubens: Christus

Christus allein befreit uns von Schuld und Sünde. Das ist die Grundlage unseres Glaubens. Liebe und Gehorsam sind nur die Folgen unseres Glaubens. Die Kraft dazu aber schenkt Gott. Wer dagegen aus eigener Kraft das Gute tun möchte, wird immer wieder scheitern. Er kann sich damit weder erlösen, noch kann er sein Gutsein durchhalten. Deshalb bleiben ihm schließlich nur noch Enttäuschung und Resignation.

Wer aber Jesus vertraut, darf zu ihm kommen und sagen: „Vergib mir mein Versagen. Ohne dich kann ich nichts tun. Aber mit dir bin ich stark. Danke, dass du mich trotz meiner Schwachheit liebst.“ – Genau das ist Evangelium, die gute Nachricht.

Fazit

Wir werden aus Glauben gerettet, nicht durch gute Taten. Wir können uns unsere Erlösung nicht verdienen, sondern sie ist ein Geschenk. Gleichzeitig lebe ich als gläubiger Mensch in einer Beziehung zu Gott. Diese führt dazu, dass ich gerne gehorsam sein möchte und mich nach Gottes Grundsätzen für mein Leben ausrichte.

Zum Nachdenken

  • Warum wollen sich Menschen ihre Erlösung oft gerne durch gute Werke verdienen? Inwiefern kann es schwer sein, sie als Geschenk Gottes anzunehmen?
  • Wie sehr hat das Leistungsprinzip mich geprägt? Inwiefern glaube ich, dass Gott mich mehr liebt, wenn ich „brav“ bin?
  • Was macht es für einen Unterschied, ob ich aus Dankbarkeit gerne gehorsam bin oder ob ich aus Angst gehorche, um einer Strafe zu entgehen? Welche Haltung wünscht sich Gott für uns?


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