Ist das Schächten von Tieren Gottes Wille?

Kochmesser und Wetzstab, einsatzbereit auf einem Holzschneidebrett.

5. Mose 12,23-25 · LUT Allein achte darauf, dass du das Blut nicht isst; denn das Blut ist das Leben; darum sollst du nicht zugleich mit dem Fleisch das Leben essen, sondern du sollst das Blut auf die Erde gießen wie Wasser und sollst es nicht essen, auf dass dir’s wohlgehe und deinen Kindern nach dir, weil du tust, was recht ist vor dem HERRN.
3. Mose 17,11-14 · LUT Denn des Leibes Leben ist im Blut, und ich habe es euch für den Altar gegeben, dass ihr damit entsühnt werdet. Denn das Blut wirkt Entsühnung, weil das Leben in ihm ist. Darum habe ich den Israeliten gesagt: Keiner unter euch soll Blut essen, auch kein Fremdling, der unter euch wohnt. Und wer von den Israeliten oder von den Fremdlingen unter euch auf der Jagd ein Tier oder einen Vogel fängt, die man essen darf, soll ihr Blut ausfließen lassen und mit Erde zuscharren. Denn des Leibes Leben ist in seinem Blut, und ich habe den Israeliten gesagt: Ihr sollt keines Leibes Blut essen; denn des Leibes Leben ist in seinem Blut. Wer es isst, der wird ausgerottet werden.
Apostelgeschichte 15,19.20 · LUT Darum meine ich, dass man die von den Heiden, die sich zu Gott bekehren, nicht beschweren soll, sondern ihnen schreibe, dass sie sich enthalten sollen von Befleckung durch Götzen und von Unzucht und vom Erstickten und vom Blut.

Es gibt gute Gründe für das Schächten – gesundheitliche, ethische und theologische -, auch wenn diese Schlachtmethode einen schlechten Ruf genießt.

Was passiert beim Schächten?

Das Schächten von Tieren (hebr.: schachat) wird heute von vielen Menschen in unserem Kulturkreis als grausam betrachtet. Doch bevor modernere Wege erfunden wurden, war das eine normale und weltweit verbreitete Schlachtmethode. Mit einem scharfen Messer wird dabei ein rascher Schnitt quer durch Halsschlagader, Speise- und Luftröhre des Tieres gezogen. Durch die plötzliche Blutleere im Gehirn wird das Tier ohnmächtig, der Tod tritt rasch ein und auch das Ausbluten des Tieres ist gewährleistet.

Moderne Schlachtmethoden nicht humaner

Da wir selbst keine Tiere mehr schlachten, sondern dies den Metzgern und Schlachthöfen überlassen, erscheint uns diese von Juden und Moslems noch heute verwendete Methode vielleicht abstoßend. Doch sie stellt in Wirklichkeit eine relativ schmerzarme und schnelle Methode zum Töten von Tieren dar. Die modernen Schlachtmethoden mittels Bolzenschuss oder Elektroschock sind nicht unbedingt humaner, wie oft behauptet wird, sondern jede Art des Schlachtens kann problematisch sein. Wer daher das Quälen von Tieren prinzipiell ablehnt, muss konsequenterweise das Schlachten überhaupt ablehnen und damit auf Fleischgenuss jeglicher Art verzichten.

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Blutgenuss verboten

Verschiedene Bibeltexte aus dem Alten und Neuen Testament zeigen, dass Gott den Genuss von Blut verbietet (z. B. 5. Mose 12,23-25; 3. Mose 17,11-14; Apostelgeschichte 15,20). Deshalb sollten Tiere ausbluten, ehe ihr Fleisch gegessen werden kann.

Dieses Ausbluten macht auch aus gesundheitlichen Gründen Sinn. Gerade in Ländern mit heißem Klima ist Blut der ideale Nährboden für Krankheitskeime und Fäulniserreger. Ausgeblutetes Fleisch ist daher länger haltbar und enthält außerdem weniger Schadstoffe, die im Blutkreislauf des Tieres vorhanden sind (z. B. Harnstoffe oder Stresshormone vom Schlachtvorgang, die auch die Psyche des Menschen beeinflussen können).

Abkehr von heidnischen Riten

Die zweite Begründung für das Verbot des Blutgenusses ist theologischer Natur: Gott kann allein Leben geben. Es war ein weit verbreiteter Glaube in alten Religionen, dass Blut Lebenskraft gibt. Aus Erfahrung wusste man, dass ein verblutendes Lebewesen stirbt. Deshalb hofften Menschen, neue Lebenskraft zu erhalten, wenn sie Blut trinken. Diesen heidnischen Brauch wollten die Israeliten und später die Christen nicht übernehmen. Aus diesen Gründen versuchen Juden und Moslems mit den alten Schlachtmethoden auch heute noch ein Fleisch zu gewinnen, das gut ausgeblutet ist. Dafür sollte man sie nicht verurteilen.

Fazit

Schächten ist weder grausamer als andere Schlachtmethoden, stattdessen gibt es gute Gründe dafür – gesundheitliche und theologische –, Fleisch nur in ausgeblutetem Zustand zu verspeisen. Wer zu dem Schluss kommt, dass beim Schlachten das Tierwohl nicht genug respektiert wird, sollte konsequenterweise ganz auf Fleischgenuss verzichten.

Zum Nachdenken

  • Welche Rolle spielt Fleischkonsum in meinem Leben? Wie bin ich geprägt?
  • Was bedeutet mir der Schutz von Tieren? Inwiefern ist Gott der Schöpfer auch am Wohl der Tiere interessiert?
  • Welche Schlachtmethoden halte ich für ethisch vertretbar und warum?


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