Können auch Verbrecher gerettet werden?

Schwarz-Weiß-Foto einer Gefängniszelle mit Metallstangen im Vordergrund und einem Bett und einer Toilette im verschwommenen Hintergrund.

1. Johannes 1,8.9 · LUT Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.

Es gibt keine Sünde, die nicht vergeben werden könnte, wenn sie aufrichtig bereut wird und die Person bereit ist, sich zu verändern.

Jesus ist für alle gestorben

Teuer bezahlt

Vergebung ist bei Gott teuer bezahlt. Sie ist nicht leichtfertig erteilt worden, sondern Jesus hat dafür leiden und sterben müssen.

Die Frage, ob auch Verbrecher gerettet werden können, kann man nur mit Ja beantworten. Wenn jemand seine Verbrechen von ganzem Herzen bereut, seine Schuld vor Gott bekennt und um Vergebung bittet, dann vergibt Gott ihm und schenkt ihm das ewige Leben. Grundlage dafür ist, dass Jesus stellvertretend auch für diesen Menschen gestorben ist und sowohl die Schuld als auch die Strafe dafür auf sich genommen hat, so wie es schon der Prophet Jesaja vorausgesagt hat (Jesaja 53,5).

Keine Sünde ist zu groß

Gottes Gnade

Keine Sünde ist zu groß für Gottes Gnade.

Die Bibel bringt viele Beispiele dafür, wie Menschen sich bekehrt und verändert haben. Abraham war ein Lügner, Mose war ein Mörder, David war ein Ehebrecher, Petrus hat seinen Herrn Jesus verleugnet, Paulus hat Gläubige verfolgt und umbringen lassen. Als Jesus am Kreuz hing, hing ein Verbrecher neben ihm, der von Jesus sogar noch im Sterben Vergebung zugesprochen bekam (Lukas 23,42.43).

Sie alle haben ihre Taten bereut und wurden von Gott angenommen. Keine Sünde ist zu groß für Gottes Gnade. Wenn ein Mensch aufrichtig bereut und sich Gott zuwendet, wird er Vergebung erlangen (Sprüche 28,13).

Missverständnisse beim Thema Vergebung

Natürlich heißt das nicht, dass böse Taten beschönigt werden („war ja nicht so schlimm“). Diejenigen, die sie begangen haben, haben dadurch keinen Freibrief, einfach wieder zu sündigen. Im Gegenteil: Vergebung ist bei Gott teuer bezahlt. Sie ist nicht leichtfertig erteilt worden, sondern Jesus hat dafür leiden und sterben müssen.

Folgen

Vergebung bedeutet nicht, dass damit alle irdischen und zwischenmenschlichen Folgen der bösen Taten aufgehoben sind.

Vergebung bedeutet auch nicht, dass damit alle irdischen und zwischenmenschlichen Folgen des bösen Verhaltens aufgehoben sind. Ein Schwerverbrecher muss für seine Tat vor Gericht zur Rechenschaft gezogen werden, selbst wenn er eine Bekehrung erlebt. Ein Missbrauchstäter kann nicht erwarten, dass man ihm vorbehaltlos wieder vertraut, nur weil er seine Tat bereut.

Was aber bleibt ist, dass Gott jedes Herz kennt und Menschen selbst aus dem tiefsten Sumpf der Sünde erretten kann.

Rettung ist keine eigene Leistung

Der christliche Glaube unterscheidet sich deutlich von allen anderen Religionen, bei denen der Mensch seine Strafe abbüßen oder abarbeiten muss (obwohl auch manche Christen fälschlicherweise daran festhalten). Laut der Heiligen Schrift übernimmt der Schöpfer (Jesus Christus) für seine Geschöpfe Verantwortung und nimmt deren Strafe auf sich. Das verändert einen Menschen.

Paulus schreibt, dass jemand, der sein Leben Christus übergeben hat („wenn er in Christus ist“), eine neue Kreatur ist, ein neuer Mensch (2. Korinther 5,17). Gott will uns das Böse, das wir tun, nicht anrechnen, weil Jesus es auf sich genommen hat (2. Korinther 5,21). Er hat mit uns „getauscht“ und trägt an unserer Stelle das, was wir eigentlich verdient hätten.

Menschen erleben eine 180-Grad-Veränderung

Kehrtwende

Es kommt immer wieder vor, dass Menschen sich um 180 Grad verändern.

Es gibt unzählige Beispiele dafür, wie Menschen sich durch Gottes Gnade verändert haben. Manchmal kommen ehemalige Straftäter zum Nachdenken und ändern ihr Leben um 180 Grad.

Solche Fälle gab es auch schon in der Anfangszeit der christlichen Gemeinde. Paulus zählt im ersten Brief an die Korinther eine Liste von gravierenden Sünden auf, die Menschen vom Reich Gottes ausschließen (1. Korinther 6,9.10). Anschließend sagt er: „Und solche sind einige von euch gewesen. Aber ihr seid reingewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerecht geworden durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes“ (1. Korinther 6,11). Das gibt Hoffnung!

Diese Menschen sind Zeugen dafür, dass Veränderung möglich ist. Letztlich hat aber auch jeder „normale“ Mensch Gottes Gnade und Vergebung nötig. Während die Unterschiede zwischen verschiedenen Vergehen in unseren Augen riesig sind, sieht Gott unser Herz an und weiß, dass wir ihn alle brauchen (Römer 3,22-24).

Fazit

Es gibt keine Sünde, die nicht vergeben werden könnte, wenn sie aufrichtig bereut wird und die Person bereit ist, sich zu verändern. Auch wenn Schwerverbrecher die irdischen Konsequenzen ihrer Taten weiterhin tragen müssen, können sie vor Gott Vergebung erlangen.

Zum Nachdenken

  • Gibt es Verbrechen, bei denen es mir schwerfällt, Vergebung zuzugestehen oder Veränderung für möglich zu halten?
  • Inwiefern besteht ein Unterschied zwischen Vergebung und Verharmlosung eines Verbrechens?
  • Wo habe ich bei mir selbst oder anderen erlebt, dass ein Mensch sich mit Gottes Hilfe verändern kann?


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