Seht zu, dass euch nicht jemand verführe!
Markus 13,5 · LUT
Der Tempel in Jerusalem glitzert in der Abendsonne. Die goldenen Zinnen spiegeln das Sonnenlicht in glänzenden Schattierungen wider. Die Pracht der mächtigen Säulen und der riesigen Steine aus Marmor erfreut das Auge des Betrachters und lässt die Sinne voller Entzücken in ihren hellen Glanz eintauchen. Jesu Jünger, junge Männer voller Begeisterung, fassen diesen überwältigenden Anblick in Worte:
Meister, siehe, was für Steine und was für Bauten!
Markus 13,1 · LUT
Doch die Antwort des Meisters trifft sie wie ein Schlag und lässt sie im Innersten erstarren:
Siehst du diese großen Bauten? Hier wird nicht ein Stein auf dem andern bleiben, der nicht zerbrochen werde.
Markus 13,2 · LUT
Ihre Hauptstadt, ihr geliebtes Jerusalem, soll zerstört werden? Der herrliche Tempel, dieses majestätische Bauwerk, an dem 46 Jahre lang zusätzliche Gebäude und Säulenhallen errichtet worden sind, soll ein Trümmerhaufen werden? Doch wenn Jesus über Zukünftiges spricht, bleibt kein Zweifel. Wie er es gesagt hat, so wird es kommen, das hatten sie selbst erlebt.
Auf dem Ölberg, den sie mittlerweile bestiegen haben, scharen sich die Jünger um Jesus – immer noch zutiefst aufgewühlt. Es bewegt sie nur noch diese eine Frage. Schließlich wagen vier von ihnen, Petrus, Jakobus, Johannes und Andreas, Jesus darauf anzusprechen:
Sage uns, wann wird das geschehen? Und was wird das Zeichen sein, wann das alles vollendet werden soll?
Markus 13,4 · LUT
Jesus antwortet mit einer Darstellung von außergewöhnlicher Tragweite. In eindringlichen Worten beschreibt er dramatische, irritierende und leidvolle Ereignisse, die das Schicksal der Christenheit in Zukunft prägen würden. Schon sein erster Satz enthält eine ernste Warnung: „Seht zu, dass euch nicht jemand verführe!“ Markus 13,5
Von welcher Verführung spricht Jesus? Wen würde sie treffen?