Ein Hinweis zum Text: Das Autoren-Ehepaar Judith und Sven Fockner haben diesen Kurs zusammen geschrieben und inhaltlich ausgearbeitet. Trotzdem schreibt jeder aus der eigenen Perspektive, weshalb die Absätze immer durch den Vornamen gekennzeichnet sind.
Sven: Ein alter Rabbi kam spät nachts an einen israelischen Kontrollposten. Der Soldat, verärgert über die unerwartete Störung seiner sonst ruhigen Schicht, richtete sein Gewehr auf ihn und rief: »Halt! Wer bist du? Was willst du?« Der Rabbi überlegte einen Moment und erwiderte: »Mein Sohn, wann endet dein Militärdienst?« Die Reaktion brachte den Soldaten aus dem Konzept. Er senkte seine Waffe ein wenig. »Was geht dich das an?« fragte er verblüfft zurück. »Ich möchte dich anstellen«, antwortete der Rabbi, »damit du mir den Rest meines Lebens jeden Tag diese beiden Fragen stellst.«
Die Geschichte mag wahr sein oder auch nicht. Aber die Fragen, die sie aufwirft, haben mich sofort getroffen. »Wer bist du?« und »Was willst du hier?« Da geht es um die Grundlagen meines Lebens. Könntest du darauf in zwei Sätzen antworten? Was macht mich aus? Was macht mich zu der Person, die ich bin? Dem Soldaten am Checkpoint kann man mit Vor- und Nachnamen antworten. Wer bist du? Sven Fockner. Mein Name sagt doch nicht wirklich etwas aus. Bin ich nicht mehr? Ich bin ein Mensch. Einer von sieben Milliarden. Ich gehe aufrecht, kann denken, fühlen und sprechen. Aber kann man mich darauf reduzieren? Bin ich nicht einzigartig? Ich fühle mich zumindest so. Und dann die Frage: Was willst du hier? Auf dem Planeten Erde? Muss unser Leben nicht einen Sinn haben?
Willst du die große Liebe finden? Deinen Partner, deine Kinder glücklich machen? Oder willst du inneren Frieden finden? Die Welt – für ein paar Menschen – zu einem besseren Ort machen? Deine Bestimmung finden?