Die Auferstehung Jesu am dritten Tag nach seiner Kreuzigung ist das einschneidendste Ereignis in der Geschichte der Menschheit. Aus einer angsterfüllten Schar niedergeschlagener, von Zweifeln geplagter Jünger erwächst eine Gruppe mutiger und entschlossener Christen, wie sie diese Welt noch nicht gesehen hat. Anfangs verleugnet Petrus angesichts der Verhaftung und Verurteilung Jesu dreimal seinen Meister, doch nach der Auferstehung steht er wie ein neuer Mensch vor dem Hohen Rat, dem höchsten Gremium des damaligen Judentums. Eindringlich war den Jüngern unter Androhung des Todes eingeschärft worden, nirgends mehr über Jesus zu sprechen. Doch was erwidert Petrus, als er von den Mächtigen konfrontiert wird?
Urteilt selbst, ob es vor Gott recht ist, dass wir euch mehr gehorchen als Gott. Wir können’s ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben.
Der Hohe Rat ist erstaunt über seine Furchtlosigkeit. Petrus riskiert mit dieser Aussage sein Leben.
Alle Einschüchterungsversuche verhallen wirkungslos angesichts des Muts der wiedererstarkten Nachfolger Jesu. Sie haben etwas gesehen und gehört, was sie unüberwindlich macht. Ein toter Jesus, der hilflos am Kreuz hängt, ist ihnen nach seiner Auferstehung als lebendiger Herr des Universums erschienen. Er hat sie mit einer Aufgabe betraut:
Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
Matthäus 28,18-20 · LUT
Die Jünger wissen, wem sie nachfolgen und gehorchen. Jesus ist der Mächtigste des Universums. Der Schöpfer ist ihr Vertrauter, ihr Freund, der ihnen versprochen hat, sie in sein Reich zu holen. Nichts und niemand kann sie aufhalten. Sie gehen in dem Bewusstsein hinaus, den Stärksten, den es gibt, an ihrer Seite zu haben. Das erhöht ihre Stoßkraft ins Unermessliche.
Was ist das Ergebnis? In Windeseile verbreitet sich die frohe Botschaft, das Evangelium, in allen Teilen des Römischen Reichs. Handelsschiffe verkehren auf dem Mittelmeer und tragen sie an neue Orte, in den Hafenstädten wird die Geschichte von Jesus erzählt, immer und immer wieder. Es ist unglaublich: Der Herrscher des Universums ist Mensch geworden? Hat sich für uns geopfert? Durch ihn sind unsere Sünden vergeben, wenn wir bereuen und im Vertrauen auf Jesus um Vergebung bitten? Das schlägt ein wie eine Bombe. Befreiung von der Last der Vergangenheit ist möglich. In die Herzen von Tausenden kehrt Friede ein. Sie werden von Freude erfüllt, die sich im Leben dieser jungen Christen widerspiegelt und viele andere ansteckt. Wie ein Flächenbrand verbreitet sich der christliche Glaube im Römischen Reich.
Doch schon im 1. Jahrhundert nach Christus setzen Christenverfolgungen ein. Da sich Christen weigern, sich vor Statuen, die die Macht des Kaisers repräsentieren, zu beugen, werden sie brutal verfolgt. Diese Gläubigen wissen jedoch, was sie tun. Sie gehorchen dem Gebot:
Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen … Bete sie nicht an und diene ihnen nicht!
2. Mose 20,4.5 · LUT
Christen werden mit Pech übergossen, angezündet und als lebendige Fackeln zur Schau gestellt. Im Kolosseum in Rom werden sie in Tierfelle eingehüllt und unter dem Gelächter der Zuseher lebendig den Raubtieren zum Fraß vorgeworfen. Doch diese Märtyrer sind wie ein Same, der die Zahl der Urchristen immer weiterwachsen lässt.