Lesen Sie Daniel 2,36-39
Warum erklärte Daniel dem König Nebukadnezar, dass er seine Macht und sein Königreich von Gott erhalten habe?
Sicherlich fühlte sich Nebukadnezar geschmeichelt, als er hörte, das goldene Haupt des Standbildes stelle ihn dar – er sei der „König aller Könige“. Nebukadnezar hatte die Völker des Vorderen Orients unterworfen und sogar Ägypten in die Knie gezwungen. Babylon wurde zu einer goldenen Stadt, befestigt durch sieben bis acht Meter dicke Doppelmauern mit einem Umfang von 15 Kilometern (zum Vergleich: Die Stadt Rom hatte einen Umfang von neun Kilometern).
Die Ziegel der Mauern, Tore, Paläste und Tempel waren farbig glasiert. Die Hängenden Gärten Babylons zählten zu den sieben Weltwundern der Antike. Mittelpunkt der Stadt aber war der 90 Meter hohe Turm „Etemenanki“, der nur von den Pyramiden von Gizeh überragt wurde. Kein Wunder, dass Nebukadnezar auf seine Stadt stolz war! Keilschrifttafeln berichten von seinem Wunsch, seine Nachkommen mögen ewig die Menschheit beherrschen.
Der Traum vom Standbild zerstörte diese Illusion.
Babylon galt als uneinnehmbar. Doch 539 v. Chr. eroberte der Perserkönig Kyros die Hauptstadt und versetzte damit dem Babylonischen Weltreich den Todesstoß. Zusammen mit den Medern dehnten die Perser ihr Reich über die Grenzen Babylons aus. In der Zeit Darius’ I. (522-486 v. Chr.) standen sie auf dem Höhepunkt ihrer Macht. Niemand glaubte damals, dass dieses Reich jemals besiegt werden könnte. Doch Daniel sagte den Fall Persiens voraus.
Zum Nachdenken