Diese Frage haben schon viele Forscher gestellt. Dabei ist ihnen aufgefallen, dass sowohl die Einwohner von Sardinien (Italien), Okinawa (Japan), Nicoya (Costa Rica), und Ikaria (Griechenland) als auch die Mitglieder der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Loma Linda (USA) sehr alt werden. Hundertjährige sind hier keine Seltenheit. Man nennt diese Gebiete „Blue Zones“ (blaue Zonen). Dort legen die Menschen sehr viel Wert auf Familie und Gemeinschaft, rauchen nicht oder kaum, leben vorwiegend vegetarisch, essen viele Hülsenfrüchte und sind bis ins hohe Alter körperlich aktiv.
Eine hohe Lebenserwartung findet man aber nicht nur unter Adventisten von Loma Linda, sondern auch bei anderen Mitgliedern dieser Freikirche. Letztere leben aber nicht in ökologisch-gesunden Nischen, sondern auf der ganzen Welt verstreut. Im Vergleich mit der übrigen Bevölkerung sterben sie seltener vorzeitig an den typischen Zivilisationskrankheiten, wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Krebs.
Etwa 412 wissenschaftliche Veröffentlichungen haben sich deshalb mit den Gesundheitsgrundsätzen dieser Christen beschäftigt. Manche Forscher bringen es auf den Punkt: Christen leben länger und gesünder! Doch ganz so einfach ist es nicht.
Zwar ist inzwischen erwiesen, dass Vertrauen in Gottes Führung, gute soziale Kontakte, Befreiung von Schuldgefühlen und andere Aspekte des Glaubens den Blutdruck senken, Arteriosklerose hemmen und damit das Risiko für Herzkreislauferkrankungen mindern. Aber das gilt ja auch für Christen anderer Konfessionen. Da muss also noch mehr sein.
Tatsächlich vertreten Adventisten mehrheitlich einen gesundheitsbewussten Lebensstil. Darin unterscheiden sie sich von weiten Teilen der Bevölkerung. Natürlich ist inzwischen vielen Menschen klar geworden, dass ihre von früheren Generationen übernommene Lebensweise und Ernährung das Leben verkürzt. Doch leider zieht nicht jeder Konsequenzen daraus.